Festivals sind als Orte der Begegnung zwischen Künstler*innen und Publikum, als Heterotopien für verschiedene Identitätsformen oder auch als wichtige Faktoren der Wertschöpfung in der Musik- und Kreativwirtschaft unersetzlich, gerade auch in Zeiten der (Post)pandemie. Die Grenzen zwischen geförderter Hoch- und Popkultur verschwimmen zunehmend und die Ansprüche an Festivalmacher*innen wachsen.

Das von der Musicboard Berlin GmbH veranstaltete Festival Pop-Kultur hat sich dabei als eine der größten, öffentlich geförderten Popkulturveranstaltungen Berlins etabliert und sich dabei zum Ziel gesetzt, Festivalmachen aus unterschiedlichen Perspektiven neu zu denken – als ein Bindestrich zwischen Perspektiven von Künstler*innen und der Gesellschaft, mit der sie sich auseinandersetzen. Das im Jahr 2015 ins Leben gerufene Festival versteht sich als ein Prozess, an dem neben dem Team auch Publikum und Künstler*innen teilhaben: Kollektive Ansätze, postmigrantische Identitäten, intersektionale Diskurse, inklusive Projekte, diasporische Narrative, queere Positionen und der Bruch mit musikalischen Erwartungen sollen dazu beitragen, dass ein Raum für gemeinsamen Austausch entsteht.

Das praxisorientierte Seminar stellt am Beispiel von Pop-Kultur zum einen die unterschiedlichen Aufgabenbereiche in der Planung und Durchführung der Veranstaltung vor und gibt Einblicke in das Tagesgeschäft der Mitarbeiter*innen des Festivals: von Programmgestaltung/Booking, PR, Produktion und Technik über Diversity Management und Inklusion bis hin zum Festivalmanagement.

Zum anderen sollen die sich wandelnden gesellschaftspolitischen Herausforderungen und Anforderungen an ein (öffentlich gefördertes) Festival heute ausgehend von Pop-Kultur diskutiert und herausgearbeitet werden.

Ziel des Seminars ist neben dem Einblick in die Planungsprozesse und Arbeitsbereiche eines großen Festivals die gemeinschaftliche Entwicklung eines fiktiven Festivalkonzepts in Arbeitsgruppen (Umfang: ca.10 Seiten) unter Bedingungen der spartenoffenen Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa / Ein- und zweijährige Festivals und Reihen inklusive Budget- und Meilensteinplanung. Das Mitwirken an einer Arbeitsgruppe ist Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung.

Die Festivalkonzepte werden im Nachgang des Seminars in individuellen Feedbackgesprächen ausgewertet und ggf. zur Einreichung empfohlen.

Eine Modulabschlussprüfung (MAP) ist in Form einer vertiefenden Hausarbeit mit Bezugnahme auf das jeweils in der Gruppe erarbeitete Festivalkonzept möglich.

Semester: WiSe 2022/23