Einführung in kulturwissenschaftliche Theorien
Kultur(en)? Wissenschaft(en)? Theorie(en)?
In dieser Vorlesung sollen Schlüsselkonzepte und Standpunkte unterschiedlicher kulturtheoretischer Zugänge vorgestellt und kritisch gelesen werden.
Natur vs. Kultur, Mensch vs. Tier, Eigenes vs. Fremdes, Individuum vs. Gemeinschaft, Körper vs. Geist, Materie vs. Sprache – dies sind nur einige der Begriffsfelder, deren Spuren wir verfolgen und deren Kontexte, Bedingungen und Reichweite wir mit den oder manchmal auch gegen die entsprechenden Theorien hinterfragen werden.
Warum ist es wichtig, Kulturen im Plural zu betrachten und dabei den eigenen Ausgangspunkt zu reflektieren?
Wie kann Theorie den Blick für die Diversität kultureller Phänomene schärfen?
Auf welche Weise kann die Kenntnis pluraler kulturtheoretischer Zugänge die Lektüre verändern?
Wie und wozu liest man überhaupt (Kultur-)Theorien?
Neben soziologischen, ethnologischen, texttheoretischen, medientheoretischen, religionswissenschaftlichen, raumtheoretischen und postkolonialen Perspektiven wird ein Schwerpunkt der Vorlesung auf der Queer Theory (Judith Butler, Paul B. Preciado) liegen. Dies bedeutet nicht zuletzt, dass Klassiker der Kulturtheorie (Ernst Cassirer, Sigmund Freud, Hayden White, Clifford Geertz, Claude Lévi-Strauss, Aby Warburg, Michel Foucault, Roland Barthes, Jacques Derrida) in einen interdisziplinär durchquerenden Dialog gebracht werden sollen mit post-und dekolonialen Zugängen (Gayatri Chakravorti Spivak, Homi K. Bhabha, Edward Said, Gloria Anzaldúa) sowie neueren kulturtheoretischen Ansätzen, wie etwa dem New Materialism (Karen Barad, Jane Bennett) oder dem (Post)Feminismus (Donna Haraway, Legacy Russell).
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Martina Bengert