Die Digitalisierung spielt auch in den Geschichtswissenschaften eine immer größere Rolle, wo sie in Form der „Digital History“ ihre spezifische Ausformung erfährt. Im Vordergrund stehen dabei die Anwendung neuer digitaler Methoden und deren kritische Reflexion; aber auch Formen der digitalen Geschichtsvermittlung sowie die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung als historischem Prozess gehören dazu.

Anschaulich und nachvollziehbar führt die Vorlesung in die Grundlagen der digitalen Geschichtswissenschaften ein. Sie diskutiert deren zentralen Konzepte und vermittelt einen praxisnahen Überblick über die verschiedenen Techniken und Methoden, die hier zur Anwendung kommen: von der digitalen Erfassung historischer Quellen, über die automatische Analyse von Texten und Bildern (u.a. mit Hilfe des Maschinellen Lernens) und die Auswertung und Visualisierung großer Datenbestände (Data Mining) bis hin zur digitalen Repräsentation und Verknüpfung ganzer Wissensbereiche mit Hilfe der Techniken des Semantic Web (z.B. in Form von Knowledge Graphen). Dabei wird immer wieder nach der spezifischen Nutzung dieser Verfahren in den Geschichtswissenschaften sowie deren methodologischen und epistemologischen Implikationen gefragt.

Ziel der Vorlesung ist es, Ihnen einen ersten und grundlegenden Einblick in die Digital History als Teildisziplin der Geschichtswissenschaften zu vermitteln, so dass Sie am Ende die wesentlichen Konzepte und Methoden kennen und die damit verbundenen Möglichkeiten diskutieren können, aber auch die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die mit diesen einhergehen. Vorkenntnisse sind ausdrücklich nicht notwendig!

Die Vorlesung wird durch die Übung 51463 begleitet, in der ausgewählte Inhalte der Vorlesung noch einmal an praktischen Beispielen vertieft werden können.  


Semester: WiSe 2022/23