Zu einem der bekanntesten exoökologischen Entwürfe wurde Andy Weirs zunächst 2011 im Selbstverlag veröffentlichter Debütroman »The Marsian«. Bereits 2015 schloss sich die extrem erfolgreiche Verfilmung durch Ridley Scott und parallel dazu eine intensive Debatte über die wissenschaftliche Genauigkeit einer potentiellen Marsökologie an. Die Hauptrolle spielte dabei nicht zufällig die im 16. Jahrhundert aus der Neuen Welt importierte Kartoffel, womöglich auch Elon Musks Pläne zur Besiedelung des Mars noch in diesem Jahrhundert. In jedem Fall also steht hinter diesen Utopien eine Wissensgeschichte der Exoökologien, die mit dem Verdacht ansetzen, dass unsere Welt nur eine kontingente Möglichkeit von vielen ist. Wie nun könnte eine kulturwissenschaftliche Annährung an diese Gemengelage aus Science und Fiction im Medium des Science Fiction gelingen? Hierzu werden wir uns im Seminar zunächst gemeinsam der theoretischen Grundlagen von »Ökologien des Anderen« dies- und jenseits irdischer Räume versichern, um auf dieser Grundlage Filmanalysen durchführen zu können, in denen utopische andere Umwelten, Räume und Ökologien entworfen und narrativ gefüllt werden.
Semester: WiSe 2022/23