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Von den altiranischen Sprachen haben nur zwei, Avestisch und Altpersisch, schriftliche Zeugnisse hinterlassen. Das Altpersische, im wesentlichen ein südwestiranischer Dialekt, ist als Repräsentationssprache aus den Königsinschriften der Achaimenidendynastie (6.-4. Jh. v.Chr.), vor allem der Großkönige Dareios I. (522-486) und seines Nachfolgers Xerxes I. (486-465) bekannt. Da diese in einer speziellen Keilschrift abgefassten Texte “datiert werden können und, von Fehlern, Verbesserungen und Veränderungen durch Kopisten frei, im Original erhalten blieben, bilden sie die einzigen authentischen Zeugnisse einer altiranischen Mundart” (Schmitt 1989: 56).

Die Veranstaltung gibt einen Überblick zum historischen Hintergrund und führt in Schrift und Sprache ein (eine in sich geschlossene Einführung in Geschichte, Schrift und Grammatik). Begleitend lesen wir das ‘Testament’ Dareios’ I., die untere Grabinschrift an der Felswand von Naqš-i Rustam, sowie Ausschnitte aus der großen Inschrift des Dareios am Felsen von Bīsutūn: diese erste und umfangreichste altpersische Inschrift ist zugleich der älteste datierbare iranische Text überhaupt.

Die Übung ist im Rahmen des BA-Moduls “Indogermanische Sprachzweige I” auf die VL “Das Indoiranische” abgestimmt, inhaltlich jedoch in sich abgeschlossen.

Zur Einführung geeignete Literatur:

Rüdiger Schmitt (1989), “Altpersisch”, in ---, Hg., Compendium Linguarum Iranicarum, Wiesbaden, 56-85.


Semester: WiSe 2023/24