Im Fokus des Seminars stehen Künstler*innen aus ehemals
staatsozialistischen Ländern Osteuropas, die auf Einladung des Berliner
Künstlerprogramms des DAAD (BKP), eines der ersten
Artist-in-Residence-Programme im Nachkriegseuropa, in Westberlin lebten
und arbeiteten. Zeitlich umfasst das Seminar die Spätphase des Kalten
Krieges bis zur unmittelbaren Nachwendezeit. Das historische Archiv des
BKP wurde in den letzten Jahren erschlossen und digitalisiert. Das
Material besteht größtenteils aus Korrespondenzen, Publikationen,
Drucksachen, Bild- und Tonaufnahmen, die im Kontext des
Berlin-Aufenthalts von Stipendiat*innen wie Wojciech Fangor, Roman
Opałka, Jiří Kolář, László Lakner, Jaroslaw Kozłowski, Ilya Kabakov,
Marina Abramović, Boris Mikhailov und vielen weiteren entstanden und
archiviert worden sind. Im Rahmen dieses Seminars haben Studierenden vor
der Freischaltung des Digitalen Archivs des BKP Gelegenheit, die
Digitalisate und gegebenenfalls auch die analogen Bestände zu Berliner
Projekten von Stipendiat*innen erstmalig zu sichten, Fragestellungen zum
Material zu entwickeln, diese für Referate auszuwerten und im
Zusammenhang des Entstehungsorts Westberlin zu diskutieren. Im Laufe des
Semesters sind Filmscreenings sowie Besuche in Berliner
Kunstinstitutionen vorgesehen.
Kurs-Information
Semester: WiSe 2022/23