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Die Covid19-Pandemie hat das Leben der Menschen weltweit radikal verändert. Lockdowns und social distancing, Medikalisierung des Alltags, Reiseverbote haben überall stattgefunden und die Welt mit einer noch nie dagewesenen Krise der sozialen Beziehungen und der Mobilität konfrontiert. In diesem Seminar versuchen wir, eine Perspektive auf die Pandemie von einem kritischen anthropologischen Standpunkt aus zu entwickeln und die Pandemie als soziale Krise zu verstehen, die es in den jeweiligen ökonomischen und sozialen Kontexten einzubetten gilt. Um unsere Perspektive zu schärfen, konzentrieren wir uns auf die Arbeitswelt(en). Wie hat sich die Pandemie und deren Eindämmungspolitiken auf das Arbeitsleben ausgewirkt? Welche gesellschaftlichen Gruppen wurden mobilisiert, welche zur Immobilität gezwungen, und was haben sie daraus gemacht? Im ersten Block des Seminars werden wir die theoretischen Grundlagen für die Auseinandersetzung mit gesamtgesellschaftlichen Phänomenen wie Krise, Migration/Mobilität und Arbeit schaffen. Im zweiten Block konzentrieren wir uns auf neuere Untersuchungen der Arbeitswelt unter pandemischen Bedingungen aus dem Norden und Süden der Welt. Im letzten Block werden einige Elemente praktischer Forschung den Studierenden ermöglichen, sich in ethnographischer Feldarbeit einzuüben, und die diskutierten Theorien und Forschungsansätze im Berliner städtischen Raum anzuwenden.


Semester: WiSe 2022/23