Die Verbreitung von und die Auseinandersetzung mit „Fake News“ und „Alternative Facts“ haben sich in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Charakteristikum unseres politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens entwickelt. Verschwörungsdenken scheint auch in der westlichen Welt wieder salonfähig geworden zu sein. Tatsächlich haben reduktionistische, monokausale und kontrafaktische Weltbilder eine lange Tradition. Doch obwohl die historische Wirkmacht verschwörungstheoretischen Denkens unbestritten ist, steckt ihre Erforschung erst in den Anfängen. Das Hauptseminar steckt den theoretischen und methodischen Rahmen für die Analyse von Verschwörungsdenken ab und befasst sich anhand konkreter Beispiele des 19. und 20. Jahrhunderts mit seiner Entstehung, seiner Verbreitung, seinen Funktionen sowie seinem gesellschaftlichen und politischen Einfluss.
Semester: WiSe 2022/23