Die sieben Bände von Marcel Prousts Roman À la recherche du temps perdu wurden zwischen 1913 und 1927 publiziert, die letzten erst nach Prousts Tod. Die Recherche gilt als eines der Hauptwerke der literarischen Moderne, faszinierend, hermetisch, sprachlich genial – und herausfordernd zu lesen. Thema sind zum einen die Lebenserinnerungen des Ich-Erzählers Marcel, die um Kindheit, Liebe, Eifersucht, Homosexualität, bildende Kunst und Musik, gesellschaftlichen Erfolg oder Misserfolg und die Salonkultur der Belle Epoque kreisen, zum anderen die Literatur und das Schreiben selbst. Innerfiktional gelingt es Marcel erst in Le temps retrouvé, dem letzten Band, den Entschluss zum Schreiben zu fassen, so dass das Ende des Romans zugleich Beginn und Voraussetzung der Recherche ist.
Das Seminar versteht sich als erste Annäherung an die Recherche, behandelt werden neben dem ersten Band, Du côté de chez Swann, dessen Lektüre zu Beginn des Seminars vorausgesetzt wird, und Le temps retrouvé, längere Auszüge aus den übrigen Bänden. Teilnahmevoraussetzung sind eine gute Lesefähigkeit im Französischen und die Bereitschaft, sich den Roman über intensive ‚close readings’ zu erschließen. Im Seminar arbeiten wir mit dem Originaltext (folio classique Ausgabe von Gallimard), für die Vorbereitung zu Hause kann ggf. eine deutsche Übersetzung herangezogen werden (empfohlen wird die Frankfurter Ausgabe in der von Luzius Keller überarbeiteten Übersetzung von Eva Rechel-Mertens).
- Kursverantwortliche/r: Marie Eisenmann
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Marie Guthmüller
- Kursverantwortliche/r: SHK Miriam Hörsch
- Kursverantwortliche/r: Gabriele Lazik