Heiner Müller (1929-1995) gilt als der nach Bertolt Brecht bedeutendste deutschsprachige Dramatiker der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Seminar werden kursorisch ausgewählte Texte von ihm gelesen, die zentrale Auseinandersetzung mit seinem Werk erfolgt jedoch über die Auswertungen bzw. Recherchen zu den Zeitzeug*innen Heiner Müllers, mit denen in vergangenen Semestern von Studierenden zahlreiche Interviews durchgeführt wurden. Ein erstes Ergebnis wurde im Rahmen der Ausstellung „‘Ich hätte gern daß Freunde mich besuchten / Statt des Beamten der die Steuer eintreibt‘. Zeitzeugen Heiner Müllers erinnern sich“ präsentiert. In diesem abschließenden letzten Teil sollen die übrigen Zeitzeug*innengespräche aufgearbeitet und ausgewertet werden, das passende Zusatzmaterial zusammengetragen und für die Ausstellung kommentiert werden, die am Ende des Wintersemesters im „Heiner Müller Archiv / Transitraum“ eröffnet werden soll. Die Seminarteilnehmenden werden dabei in alle anstehenden Schritte der Ausstellungsrealisierung bis hin zur Vernissage aktiv eingebunden. Werk und Rezeption Heiner Müllers werden dabei als kollektiver Prozess erfahrbar.
Seminar und Übung können nur zusammen absolviert werden.

Die abgeschlossene Lektüre von Heiner Müllers Autobiographie „Krieg ohne Schlacht“ (bspw. KiWi-Taschenbuch, Köln 2009) wird vor Seminarbeginn vorausgesetzt.

Semester: WiSe 2022/23