In diesem komparatistisch angelegten Seminar, das sich an Studierende der English Literatures, der Deutschen Literatur und Europäischen Literturen gleichermaßen wendet, wollen wir den vielfältigen Facetten des Schreibens über den Krieg, und zwar über den zweiten Weltkrieg nachgehen: den unterschiedlichen Perspektiven der Kriegserfahrung (Sieger vs. Verlierer; Akteure vs. Bombenopfer usw.), der Erfahrung des Zusammenbruchs vs. des Endes der alten Gesellschaftsordnung, der moralischen und sozialen Unordnung, aber auch den neuen Selbstentwürfen. Sowohl unmittelbare (Nach-)Kriegsliteratur als auch die Rückwendung auf den Krieg in jüngeren Romanen werden eine Rolle spielen, ebenso poetologische Fragen nach Schreibweisen und Gattungen (etwa sog. Genre Fiction wie der Spionageroman).

Zu den möglichen ausgewählten Primärliteratur-Titeln zählen, wobei wir uns in der ersten Seminar-Sitzung auf die endgültige Auswahl verständigen werden (* = auf jeden Fall gesetzt):

Graham Greene: Ministry of Fear (1943)*

Rose Macaulay: The World My Wilderness (1950)

Ian McEwan: Atonement (2001)

Sarah Waters: The Night Watch (2006)*

Theodor Plievier: Stalingrad (1945)

Heinrich Böll: Wo warst du, Adam? (1951)*

Gerd Gaiser: Die sterbende Jagd. 1953

Gert Ledig: Vergeltung. (1956)*

Alexander Kluge: Der Luftangriff auf Halberstadt am 8. April 1945. (1977)

(W.G. Sebald: Luftkrieg und Literatur. (1997) 2001)

Verkehrssprache ist Deutsch, aber Beiträge auf englisch (ob mündlich oder schriftlich) sind jederzeit willkommen.


Semester: WiSe 2022/23