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Seit der Finanzkrise von 2009 nehmen „protektionistische“ Diskurse und Praktiken weltweit zu – man denke an den Brexit oder die Sanktionen gegen Russland. In historischer Perspektive sind Phänomene des Protektionismus weniger überraschend als sie erscheinen mögen, ja sie sind sogar eher der Normal- als ein Sonderfall. Wir nehmen die aktuelle Situation zum Anlass, um Strategien des Protektionismus (Zölle, Einfuhrbeschränkungen, Ausfuhrverbote usw.) für Güter, Dienstleistungen, Fachwissen und Technologien an Fallbeispielen des mittelalterlichen Jahrtausends zu diskutieren.

Dabei geht es uns auch darum, die traditionell enge ökonomische Perspektive auf Schutzmaßnahmen zu weiten und danach zu fragen, ob und wie politische, kulturelle und soziale Diskurse und Praktiken, welche die wirtschaftlichen Forderungen und Strategien umkreisen, diese verteidigen oder kritisieren.

Das Seminar, das als Kooperation zwischen HU und FU durchgeführt wird, ist als Tagung konzipiert. Die ersten drei Sitzungen zu Beginn des Semesters dienen der Erarbeitung des Tagungskonzepts sowie eines Katalogs von analyseleitenden Fragen, die Tagung selbst der Diskussion von Fallbeispielen und der kritischen Evaluation des gemeinsam erarbeiteten Konzepts.


Semester: WiSe 2022/23