In der Veranstaltung wollen wir uns gemeinsam intensiven Lektüren der ersten vier Bücher des Romanzyklus um Gargantua und Pantagruel von François Rabelais widmen. Die Texte, die zu den Schlüsseltexten der (nicht ausschließlich) französischen Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit zählen, beobachten Kultur und Literatur an der Schwelle zur Moderne und verhandeln dabei ästhetische, literarische und epistemische Fragestellungen. Neben den Texten selbst werden wir auch immer wieder auf prominente Thesen der Rabelaisforschung des 20. und 21. Jahrhunderts zurückkommen und diese kritisch hinterfragen. Der Lektüreaufwand wird daher nicht gering ausfallen.

Bitte beachten Sie, dass für den ertragreichen Besuch der Lehrveranstaltung gute bis sehr gute Französischkenntnisse von Vorteil sind, da wir im Wesentlichen mit den mittelfranzösischen Originaltexten arbeiten werden, deren sprachliche Virtuosität und Sprengkraft nur unzureichend von Übersetzungen wiedergegeben werden können. Selbstverständlich ist jedoch auch die Arbeit mit Übersetzungen nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Über gute Textausgaben werden die Teilnehmenden in der ersten Sitzung informiert.

Zur Einführung (fakultativ): Michael Screech: Rabelais, London 1979; Mireille Huchon: Rabelais, Paris 2011; Michail Bachtin: Rabelais und seine Welt. Volkskultur als Gegenkultur, Frankfurt am Main 1995.


Semester: WiSe 2022/23