Seit den 1960er Jahren gewinnt die Überschneidung von künstlerischem und
sprachlich-literarischem Feld erneut an Relevanz. In Abgrenzung vom
modernistischen Fokus auf die Besonderheiten eines jeden Mediums werden
mit dem Übergang in die Post-Moderne die Pluralität und Interferenz der
Medien ebenso akzentuiert wie die Mobilität von Akteuren und Artefakten.
Der Blick richtet sich auf Schnittstellen und auf ein Dazwischen, das
zum experimentellen Freiraum wird. Dieses Seminar führt in das
Zusammenspiel von Bild, Wort und Ton ein und erkundet die Verfahren von
Medienkombination, Medienwechsel und übergreifender Bezugnahme aus
produktionsästhetischer Sicht. Auf dem Programm stehen mit Öyvind
Fahlström, David Medalla, Hélio Oiticica oder Anna Maria Maiolino
Künstlerinnen und Künstler, für die – jenseits ihrer Herkunftsländer –
das Verfassen von selbstreflexiven, poetischen, theoretischen und
manifestartigen Texten zum integralen Bestandteil der Arbeit wird.
Dieser Hinwendung zum geschriebenen Wort mitsamt ihrer klanglichen
Dimension widmen wir uns in einem weiteren Schritt. Wir erlernen
Lektüretechniken, um den Besonderheiten dieser Texte gerecht zu werden
und beobachten, wie ästhetische Produktion als permanente
Grenzüberschreitung zwischen den Medien und darüber hinaus auch zwischen
den Kulturen und Akteuren gedacht und modelliert wird.
Kurs-Information
Semester: SoSe 2022