Daten, Algorithmen und Software gestalten unsere Lebensumwelt nachhaltig. Die damit einhergehenden Transformationsprozesse prägen den Begriff von einer „Kultur der Digitalität“ (vgl. Stalder 2019). Doch wie können wir eigentlich dieser neuen Kultur begegnen? Welche analytischen Fähigkeiten oder ästhetischen Praktiken sind adäquate Mittel, um bestehende technologische Paradigmen in Frage zu stellen? Kulturwissenschaftliche Diagnosen und Reflexionen setzen in diesem Kontext oftmals technische Kenntnisse voraus, um Wechselwirkungen von Medialität und Sozialität zu verstehen. Das Seminar bietet eine Einführung in grundlegende Begriffe und Logiken einer Kultur der Digitalität. Gemeinsam erkunden wir, wie sich beispielsweise Daten, Softwarelösungen oder Code Snippets kulturwissenschaftlich lesen lassen. Dabei sind die disziplinären Übergänge zu den Science & Technology Studies, Digital Humanities und Software Studies fließend. Im Seminar werden Textlektüren ferner durch geleitete Hands-On Phasen in Kleingruppen ergänzt, die konkrete Anwendungsszenarien zum Gegenstand haben. Ziel des Seminars ist es, einen niedrigschwelligen Zugang und ersten Überblick zu aktuellen soziotechnischen Konzepten zu geben.

Für den Kurs werden keine Programmierkenntnisse oder andere technische Expertisen vorausgesetzt. Es werden deutsche und englische Texte gelesen.

Semester: SoSe 2022