Inhalte: - Im Laufe des Seminars liegt der Fokus explizit auf Beispielen von Forschenden aus den Regionen als auch der Frage wie Forschende aus Westeuropa ethnographisch in den Regionen arbeiten können, ohne koloniale (Wissenschafts-)Strukturen zu reproduzieren. Dabei wird vor allem die Rolle der Interviewpartner:innen, Research Assistants, Co-Autor:innen etc. einbezogen. - Einführung in das Ethnographische Schreiben (Methode und Ergebnis) im Trans-Asien Kontext (GUS-Staaten und Himalaya). Dabei stehen Beobachtungen, Vorstellungen, Interpretationen und Beschreibungen sowie die Analyse im Zentrum. Die Studierenden sollen diese Techniken in Zusammenhang mit möglichen eigenen Forschungsvorhaben oder Forschungserfahrungen erarbeiten und so direkte Verknüpfungen zur Praxis herstellen. - Kritische Auseinandersetzung mit „Ethnographie als koloniale Praxis“ in aktuellen Forschungskontexten. - Erarbeitung unterschiedlicher Perspektiven auf die reproduzierten kolonialen Strukturen in der Ethnographie als schriftliches Wissenschaftsprodukt außereuropäischer Forschungsfelder (Regionale Beispiele aus Mittelasien und Himalaya-Raum) - Die Bearbeitung dieser Debatten erfolgt mit ausgewählten Beispielen Trans-Asiens (GUS-Staaten & Himalaya). - Aktuelle Diskurse zu ethnographischem Schreiben liefern ein tiefergreifendes Verständnis von bereits bekannten Themen wie Eurozentrismus, Ethnozentrismus, Orientalismus, „Othering“ und der Writing Culture Debatte. - Rezente Debatten um die Rolle des Forschenden in außereuropäischen Kontexten und die Reproduzierung und Repräsentation seiner Forschungsergebnisse als ethnographische Texte werden stets in den Fokus gestellt. Durch praktische ethnographische Übungen (ethnographisches Schreiben und Beschreiben) können die Studierenden die Erarbeitung und Durchführung ihrer eigenen Projekte stärker untermauern. - Es werden zudem rezente Texte untersucht, die von Autor:innen aus emischer Perspektive verfasst werden und stellen diese denen „westlicher“ Autor:innen gegenüber. - Im stetigen Austausch mit den Lehrenden und Studierenden des Kurses sollen aktuelle Fragen und Problemfelder der jeweiligen Forschungsprojekte bearbeitet, präsentiert und diskutiert werden. Die eigenständige Projektkonzeption und -durchführung wird durch unterstützende Lehreinheiten und Beratungen in Sprechstunden durch die Lehrpersonen gefördert. Ziele: - Erwerb eines Grundverständnisses für die unterschiedlichen Arten des ethnographischen Schreibens. Die Vorteile ethnographischen Schreibens und Beschreibens sowie dessen Grenzen können kritisch betrachtet und bearbeitet werden. Verschiedene Ethnographien werden durch ausgewählte Beispiele aus Trans-Asien gemeinsam bearbeitet und kritisch betrachtet. - Ein Überblick über die Geschichte ethnographischen Schreibens als Forschungsmethode und als wissenschaftliche Quelle soll das Verständnis für die Entstehungen, Entwicklungen und Veränderungen im Rahmen ethnologischen Arbeitens schärfen und im direkten Vergleich mit aktuellen Beispielen aus den Regionen verknüpft werden. - Mit der Rolle des/der Forschenden soll sich kritisch auseinandergesetzt werden. - Erwerb von Fähigkeiten, ethnographisch zu schreiben (deskriptiv, narrativ, etc.) - Erwerb von Fertigkeiten im eigenständigen Schreiben unterschiedlicher ethnographischer Texte auf Basis eigener Projektarbeit(en). Die Studierenden werden dabei ermutigt ihre erworbenen Sprachkenntnisse gezielt einzusetzen. |
- Kursverantwortliche/r: Tobias Stefan
- Kursverantwortliche/r: Mareike Wulff