Reisebericht, Abenteuerroman, Tiertagebuch, Landschaftsbeschreibung, Naturlyrik, Essay, Anthropozäntheorie, Wandererzählung - das nature writing hat unzählige Facetten, die oft in einem einzigen Buch aufeinandertreffen. Von der Faszination eines J. A. Baker vom Wanderfalken über Robert Macfarlane mit seinen Erkundungen der Wildnis und des Unterlands bis hin zu den philosophisch-erzählerischen Betrachtungen von Robert Moor über Wege und Bewegung sehen wir uns eine faszinierende Palette literarischer Texte an. Wir wollen herausfinden, was das sprachlich Besondere an diesen Texten ist, und uns gemeinsam daran versuchen, Ausschnitte zu übersetzen. Im Vergleich mit der publizierten Übersetzung wollen wir uns mit der Relativität von Übersetzung beschäftigen und mit der Frage, was eine gute Übersetzung eigentlich ausmacht.
Ein Hauptaugenmerk des Seminars wird auf Stilanalysen deutscher Texte (von Autor:innen und Übersetzer:innen), eigenen Stilübungen (freie Bearbeitung, Nachschöpfung, Imitation, Karikatur) und dem Vergleich mehrerer Übersetzungen ein und desselben Textes oder Autors liegen, wobei der Schwerpunkt auf dem Deutschen liegen wird.
Theoretische Texte zu Natur und Anthropozän sowie zur Übersetzungstheorie ergänzen das Seminar. Gerne würde ich auch mit Ihnen mein "Kleines Wörterbuch der unbenannten Naturphänomene" erweitern, in dem ich Begriffe vor Vorkommnisse in der Natur erfinde, die noch keinen Namen haben.
Gute Englischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.

Bitte suchen Sie sich aus dieser in der HU-Box bereitgestellten Leseliste  https://box.hu-berlin.de/f/ff86b3851f0c4e4bb9be/ ein Buch Ihrer Wahl aus und lesen Sie es bis zur ersten Sitzung (im Original oder in der Übersetzung). Wir werden nicht alle Bücher aus dieser Liste lesen, sie dient als Anregung und das SE ist in jeder Hinsicht offen für Ihre Vorschläge und Wünsche!

Semester: SoSe 2022