Die Literatur des ‚poetischen Realismus‘ wird gerne anhand ihres
verklärenden Verhältnisses zur Wirklichkeit beschrieben, um die
poetische Dimension literarischer Darstellungen gegenüber einer bloßen
Abbildung von Wirklichkeit zu betonen. Von diesem Befund ausgehend, wird
das SE in den Blick nehmen, mit welchen poetologischen und narrativen
Strategien die realistische Literatur des 19. Jahrhunderts jeweils auf
Wirklichkeit zugreift. An kanonischen Texten von Stifter, Keller, Raabe,
Storm und Fontane soll u.a. die Frage diskutiert werden, wie sich
‚Realistisches‘ erzählen lässt und ob nicht gerade das so entworfene
‚realistische Erzählen‘ den Konsens darüber befragt, was unter
Wirklichkeit verstanden werden kann.
Die Teilnahmeleistung umfasst
die Lektüre und Vorbereitung der obligatorischen Texte, die regelmäßige
und aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft zum Erstellen eines
Thesenpapiers.
- Kursverantwortliche/r: Robert Loth