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Im erziehungswissenschaftlichen Diskurs wird seit einiger Zeit das „Zeigen“ als Motiv aufgegriffen, um mit Hilfe dieser Grundfigur den Kern von Bildungs- und Erziehungsprozessen und die innere Logik pädagogischen und didaktischen Handelns genauer zu bestimmen. Im Seminar sollen diese theoretischen Überlegungen gemeinsam nachvollzogen und aus dem Blickwinkel der Pädagogik bei geistiger Behinderung genauer beleuchtet werden: Welche Bedeutung hat das Zeigen für das Verständnis von Bildungs- und Erziehungsprozessen im Kontext geistiger Behinderung? Wer (oder was) zeigt hier wem was genau und wie? Wie entwickelt sich die Fähigkeit, sich von anderen Personen, mit Hilfe kulturell tradierter Dinge oder bestimmter Kulturtechniken etwas zeigen zu lassen, und welche Rolle spielen in dieser Hinsicht verschiedene sozial-kognitive Fähigkeiten, z.B. zur Herstellung geteilter Aufmerksamkeit und kollektiver Intentionalität? Und welche Schlussfolgerungen lassen sich aus all diesen Überlegungen für pädagogisches Handeln und die Gestaltung von Bildungsangeboten für Personen mit geistiger und schwerer Behinderung ableiten? 

Das Seminar ist als Lektüreseminar konzipiert und greift Fachtexte aus unterschiedlichen Disziplinen (Erziehungswissenschaft, Psychologie, Philosophie etc.) auf, um die Grundfigur des „Zeigens“ aus vielfältigen Blickwinkeln auszuleuchten.

Semester: SoSe 2022