Die Kategorie Klasse ist seit einiger Zeit zurück in der sozial- und geisteswissenschaftlichen Diskussion. Mit ihr werden ökonomische, soziale sowie daraus folgende politische Ungleichheit thematisiert. Dabei unterscheiden sich die Konzeptionen von Klasse: So wird der Begriff Klassismus verwendet, um ungleiche Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe und die auf Klasse beruhenden Nicht-Anerkennungsbeziehungen, ihre sozial, ökonomisch und politisch ausschließenden Auswirkungen kenntlich zu machen und zu kritisieren. Dabei werden auf die Intersektionen von Klasse mit Geschlecht und race – verstanden als weitere soziale Ungleichheitsmarker – hingewiesen. Ein anderes Verständnis vertreten Theorien von Klasse, die in der Tradition marxistischer Theorie stehen. Klasse ist dort ein gesellschaftstheoretischer Begriff, mit dem der wesentliche Antagonismus begriffen wird, der die kapitalistische Gesellschaft zur Klassengesellschaft macht. In diesem Verständnis kann es keine kapitalistische Gesellschaft ohne Klassen geben.
Im Seminar werden die unterschiedlichen Theorien zu Klasse diskutiert und auf die Frage bezogen, welche Imperative sie jeweils für das Verständnis von Bildung, Erziehung und pädagogischem Handeln enthalten. Angesprochen ist damit auch die Frage nach dem Selbstverständnis der Bildung- und Erziehungswissenschaften als kritischer Gesellschaftstheorie.
- Kursverantwortliche/r: SHK Angela La Cognata
- Kursverantwortliche/r: Dr. Katharina Lux
- Kursverantwortliche/r: Amelie Reinshagen SHK