Zentrale Frage wird sein: Unterstützt uns die Digitalisierung auf dem Weg zu einer ressourceneffizienten, gerechten Welt oder stärkt sie neofeudalistische Strukturen zum Nachteil der sozialen und ökologischen Gesamtsituation?

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei existenzielle Herausforderungen unserer Zeit. In diesem Kurs erörtern wir gemeinsam inwiefern sich diese gegenseitig widersprechen und in welchen Punkten die Digitalisierung sogar Voraussetzung für ökologisch nachhaltige Entwicklungen ist. Dabei betrachten wir einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbegriff, der neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch soziale, politische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Neben dem inhaltlichen und methodischen Teil wird der gegenseitige Austausch und die Vernetzung der Studierenden untereinander im Vordergrund stehen.
Neben der Analyse einzelner Digitalisierungspotenziale, wie beispielsweise der Energie- und Verkehrswende, der Einsatz von Geo-Informationssystemen und der Art und Weise unseres Konsumverhaltens, betrachten wir die politische und gesellschaftliche Wirkung einer fortschreitenden Digitalisierung.
Wir untersuchen, wie sichergestellt werden kann, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten im analogen Bereich nicht in den digitalen Raum übertragen oder gar skaliert werden. Außerdem betrachten wir die Machtkonzentration, durch eine künstliche Verknappung digitaler Produkte bei großen Konzernen kritisch und diskutieren welche Rolle FLOSS (Freie und Open Source Software) dabei spielen.
Neben dem inhaltlichen Teil werden wir in Kleingruppen Forschungsfragen erarbeiten, die wir im Rahmen des Kurses bearbeiten möchten. Hierbei wird den Studierenden viel Freiraum für eigene Ideen und den gegenseitigen Austausch, auch über den Kurs hinaus, geboten.
Die Prüfungsleistung besteht in der Präsentation der Antwort auf die Forschungsfrage. Auch hierbei sind kreative Herangehensweisen erwünscht und den Studierenden wird die Möglichkeit geboten, die Lehrveranstaltung aktiv mitzugestalten.


Bei Fragen vorab wenden Sie sich gerne an Anna von Blohn: vonblohn@hu-berlin.de

Semester: SoSe 2021