Demokratisches Regieren im Sinne politischer Gesellschaftssteuerung ist die ‚Leistungsseite‘ des politischen Systems. Sie stellt spezifische Beiträge zur politischen und administrativen Bearbeitung, zur Lösung bzw. Nichtlösung gesamtgesellschaftlich relevanter Probleme bereit. Regieren und Gesellschaftssteuerung können spezifische Unterstützung aus der Gesellschaft für, aber auch Ablehnung gegen das politische System und die Stabilität der Demokratie insgesamt mobilisieren. Zugleich sind Regieren und Gesellschaftssteuerung in modernen funktional ausdifferenzierten Demokratien mit vielfältigen Adressaten- und Kontextanforderungen konfrontiert, die in den Prozess der Programmierung von politischen Maßnahmen eingebunden werden müssen und dies auf häufig gleich mehreren miteinander verflochtenen Politikebenen im Spannungsfeld politischer, administrativer, rechtlicher, wirtschaftlicher und kultureller Rationalitäten.  
Ziel des Kurses ist es, einen Überblick zu wichtigen politikwissenschaftlichen und soziologischen Forschungen und Forschungsrichtungen zur Problematik demokratischer Regierungstätigkeit und Gesellschaftssteuerung - ihrer Wahrnehmung, Gestaltung und Programmierung wie auch ihrer Umsetzung, Wirkung sowie kritischen Evaluierung - zu erarbeiten. 

Semester: WiSe 2021/22