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Ethik ist die Lehre von guten Leben. Deshalb sollte eine ethische Theorie nicht darauf verzichten, sich des Begriffs des Lebens zu vergewissern. Können wir zu diesem Zwecke ein Biologiebuch heranziehen? Michael Thompson konstatiert das Scheitern aller naturwissenschaftlichen Versuche, den Lebensbegriff befriedigend zu definieren. Im ersten Teil seines Buches Life and Action von 2008 (die deutsche Übersetzung Leben und Handeln erschien 2011 bei Suhrkamp) argumentiert er für die These, dass es sich bei der Kategorie des Lebendigen um eine logische handelt: Was darunterfällt, unterscheidet sich vom Unbelebten nicht durch das Vorliegen bestimmter empirischer Kriterien, sondern durch eine Art von Urteilen, die nur auf Lebensformen angewendet werden können. Im zweiten und dritten Teil entwickelt Thompson hiervon ausgehend Grundzüge einer Handlungstheorie und einer Theorie des (moralischen) Sollens.

Der Schwerpunkt des Seminars wird auf der Lektüre der genannten Monographie liegen.

Semester: WiSe 2021/22