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Die Vorlesung beschreibt die Öffnung der klassischen Musikpsychologie und musikalischen Neurowissenschaften zu transkulturellen Fragen und stellt neuere Methoden vor. Der Vorlesungstitel dient als Aufhänger: Kann man die neuronale Aktivität von ProbandInnen beispielsweise in Bezug auf klassische indische Musik mittels bildgebender Verfahren (Magnetresonanztomograph, MRT) dokumentieren? Welche Aussagekraft haben die Daten?

Es wird gezeigt, wie die Musikpsychologie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Musikkulturen beobachtet und analysiert. Seit längerem wird die universelle Erkennbarkeit von musikalischen Emotionen experimentell geprüft.

Dies wirft die Frage auf, wie und durch wen „Emotion“ und „Musikalität“ definiert werden: funktionieren sie normativ, sind sie kulturspezifisch, oder sind sie dialogisch-pluralistisch angelegt? Welche Folgen haben ergeben sich für die Laborforschung? 

Die Vorlesung führt in die aktuellen datenbasierten Forschungsszenarien der Suche nach musikalischen Universalien und zugleich in das Anliegen des institutseigenen Erich von Hornbostel Audio Emergence Lab (HAEL) ein.

 

Literatur:

Bartmann, Manfred, „Musikalische Systeme im Kulturvergleich“, in:  Thomas H. Stoffer und

Rolf Oerter (Hrsg.), Allgemeine Musikpsychologie, Göttingen 2005 (Enzyklopädie der Psychologie, Themenbereich D, Serie VII, Band 1), S. 95-122.

 

Trehub, Sandra E. et al., “Cross-cultural Perspectives on Music and Musicality“, in: Phil. 

Trans. R. Soc. B 370: 20140096. http://dx.doi.org/10.1098/rstb.2014.0096

 

Bohlman, Philip V. (ed.), The Cambridge History of World Music, Cambridge 2013 (The 

Cambridge History of Music Series).

 

Clarke, David and Eric Clarke (eds.), Music and Consciousness: Philosophical, Psychological, and Cultural Perspectives. Oxford 2011.

 

Mehr, S. A. et al., (2019). Universality and diversity in human song. Science366, eaax0868. https://doi.org/10.1126/science.aax0868


Semester: WiSe 2021/22