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Ab den 1920er Jahren gelang Lateinamerika in den Fokus all derer, die aus dem krisengeschüttelten Europa zu entkommen suchten. So sahen Republikaner auf ihrer Flucht nach der Niederlage im Spanischen Bürgerkrieg, Kommunisten aus Ost und West, Bundisten, Juden sowie allgemein Andersdenkende und Gegner der faschistischen und nationalsozialistischen Regime in den Ländern Lateinamerikas sowohl eine Möglichkeit zum Überleben und Fortsetzen ihrer ideologischen Arbeit als auch für einen Neuanfang.
Dabei bildeten die Neuankömmlinge eigene Netzwerke und knüpften Kontakte zu ortsansässigen Gemeinden und Gleichgesinnten. So brachte die deutschsprachige Emigration Vereinigungen wie „Freies Deutschland“ oder den „Heinrich-Heine-Klub“ hervor. Welche transnationalen Erfahrungen machten die Emigranten in Argentinien, Bolivien oder Mexiko und wie wirkte sich die kultur- und sozialpolitische Lage der Gastländer auf ihr Schaffen aus? Diese und weitere Fragen wird das Seminar anhand von Texten zu Exilländern, Organisationen und Exilierten wie Anna Seghers, Paul Merker oder Leo Trotzki beleuchten.

Semester: WiSe 2021/22