Das Seminar beschäftigt sich mit Fragen der Interkulturalität, Alterität und des Kulturkontakts in der deutschsprachigen Literatur seit 1945. Dabei stehen Texte im Zentrum, die konventionell Kategorien wie der „Migrant:innenliteratur“, „Minderheitenliteratur“ oder „Literatur der Postmigration“ zugeordnet werden oder in anderer Form von dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen geprägt sind oder dieses ins Zentrum stellen. Im Seminargespräch werden wir zunächst die oben erwähnten Kategorisierungen kritisch beleuchten und uns ein grundlegendes Verständnis der literaturwissenschaftlichen Diskussion zu Interkulturaliät erarbeiten. Dazu gehören ebenso einführende Lektüren zu Fragestellungen, Methoden und Erkenntnissen der Postcolonial Studies und aktuellen kulturwissenschaftlichen Denkfiguren wie dem „Postmigrantischen“, die es uns erlauben werden, Darstellungs- und Konstruktionsformen des „Anderen“/„Fremden“ sowie kultureller Diversität in der Literatur auf unterschiedliche Weise zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Auch Perspektiven rund um Intersektionalität und Mechanismen der Diskriminierung werden ergänzend betrachtet, um ein kritisches und differenziertes Analyseinstrumentarium für verschiedene Unterdrückungs- und Ungleichheitsformen sowie ihre literarischen Modellierungen zu entwickeln.


Semester: WiSe 2021/22