Die wechselseitigen Beziehungen zwischen Klima und Kultur, Natur- und
Menschheitsgeschichte sind nicht erst seit gestern Gegenstand der
Literatur. Und doch ist die globale Klimakrise, in der wir uns
gegenwärtig befinden, Ausgangspunkt einer neuartigen Flut von
Erzählungen, die der Literaturbetrieb sogar mit einem eigenen Label
versehen hat: Climate Fiction. Anhand ausgewählter Texte der
Gegenwartsliteratur (u. a. Margaret Atwood, Maja Lunde, Frank Schätzing,
Helene Bukowski, Ilja Trojanow), aber auch anderer erzählender Medien
sollen im SE zum einen die Schreibweisen und Erzählverfahren untersucht
werden, die Climate Fiction kennzeichnen. Zum anderen soll nach der
gesellschaftlichen und politischen Tragweite dieses verhältnismäßig
jungen Genres gefragt werden: An welche gegenwärtigen Forschungen,
Fragen und Debatten schließen Erzählungen des Klimawandels an und was
können sie hierfür leisten? Wie involviert sind die Autor*innen und
deren Werke in die Krise, die sie beschreiben? Inwiefern bedienen sich
auch non-fiktionale Texte zum Klimawandel narrativierender,
fiktionalisierender Erzählverfahren und inwieweit verändert der
Klimawandel als Thema und unmittelbare Schreibumgebung das Erzählen
selbst?
Geplant ist die Teilnahme am Berliner Festival Planet schreibt zurück! Klima im Kulturkontakt im November 2021 (https://www.planet-festival.de/team.html), die zudem Anlass für eigene schreibpraktische Auseinandersetzungen bieten soll.
- Kursverantwortliche/r: Denise Reimann