Kursbeschreibung:

Das 18. Jahrhundert gilt als die Zeit, in der „Öffentlichkeit“ in einem modernen Sinn erfunden wurde. Die Entwicklung der Presse sowie die Ausbildung einer „öffentlichen Meinung“ stehen dabei in enger Beziehung zur Aufklärung. Doch war diese Entwicklung nicht voraussetzunglos, sondern baute auf presse- und politikgeschichtlichen Tendenzen des 17. Jahrhunderts auf. Gleichzeitig ist das 18. Jahrhundert nicht nur ein Zeitalter der Öffentlichkeit, sondern auch eine Zeit, in der die Gegenbegriffe zu „öffentlich“ – nämlich „privat“ und vor allem „geheim“ – eine besondere Bedeutung gewannen. Denn im 18. Jahrhundert entstand die moderne Vorstellung von Privatheit, aber auch das Phänomen der Geheimbünde. Das Seminar wird diese Entwicklungen an so unterschiedlichen Themen wie den Freimaurern, der Ausdifferenzierung der Presse, dem Weiterwirken einer halböffentlichen Manuskriptkultur und dem Krieg als Medienereignis diskutieren.

Literatur:

Opgenoorth, Ernst, Publicum – privatum – arcanum. Ein Versuch zur Begrifflichkeit frühneuzeitlicher Kommunikationsgeschichte, in: Kommunikation und Medien in Preußen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, hg. v. Bernd Sösemann, Stuttgart 2002, 22-44.

Semester: WiSe 2021/22