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Dass Digitalisierung negative Effekte zeitigt, wurde nicht nur durch die Covid-19-Pandemie merklich, sondern spätestens durch das gleichzeitige Auf­kommen der GAFAM-Konzerne (Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft) und globaler, rechts­konservativer Ten­denzen seit 2015/2016 symptomatisch. Der kanadische Medien­wissen­schaftler Nick Dyer-Witheford bot bereits in seiner 1999 erschienenen Mono­graphie „Cyber-Marx: Cycles and Circuits of Struggle in High-Techno­logy Capitalism“ Ansätze zur Erklärung und Kontext­ualisierung dieser Tendenzen an. Die ins­gesamt neun Kapitel behandeln die Verschränk­ung von Arbeit, Kapital, Techno­logien, Medien und Information auf unter­schiedlichster Art und bieten einen guten Über­blick über die wichtigsten marxistischen Strömungen seit Marx, die für eine kritische und materia­listisch-archäologisch operierende Medienwissen­schaft einschlägig, relevant und kritisch wären. Während wir den „Cyber-Marx“ Kapitel für Kapitel lesen, besprechen, kritisieren und kommentieren, soll die Lektüre darüber hinaus durch weitere medienwissen­schaftliche (Friedrich Kittler, Jens Schröter, McKenzie Wark, Wendy Chun) und marxistische (Michael Heinrich) Positionen erweitert und/oder aktualisiert werden.
Semester: WiSe 2021/22