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Es ist bekannt, dass ‚europäische‘ Musik global verbreitet ist und einen Teil ‚asiatischer‘, ‚arabischer‘, ‚afrikanischer‘, ‚amerikanischer‘ usf. Musiken prägt. Die Forschung hat sich bereits seit langem mit diesem Phänomen beschäftigt, und zwar im Kontext des Kolonialismus, der Modernisierung, Transnationalisierung, Globalisierung, Medialisierung, Inter- und Transkulturalität etc. Allerdings besteht noch ein großer Bedarf an grundlegenden Diskussionen darüber, wie das Phänomen zu verstehen ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich das Seminar die Aufgabe, dem spezifischen Kontext der Europäisierung verschiedener Musiken (von der ‚klassischen’ bis zur ‚populären Musik’) nachzugehen, und zwar anhand modellhaft ausgewählter Fallbeispiele (Asien, Afrika und Amerika) ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dabei wird man feststellen können, wie stark sich die Grenze zwischen ‚europäischer‘ und ‚non-europäischer‘ Musik verflüssigt. Daran anknüpfend soll diskutiert werden, wie ‚europäische Musikgeschichte‘ als Gegenstand historischer Forschung identifiziert und analysiert werden kann. Das Denken im Rahmen von selbstverständlich feststehenden eurozentrischen Kategorien lässt sich damit problematisieren und debattieren.


Semester: WiSe 2020/21