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Hannah Arendts Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft zählt zu den Klassikern einer theoretisch fundierten Geschichtsschreibung wie einer politischen Ideengeschichte. Im Seminar wollen wir uns diesem Grundlagentext entlang von ausgewählten Lektüren nähern. Einhergehend mit dem Nachvollzug von Arendts Darstellung einer Verfallsgeschichte des modernen Nationalstaats finden vor allem die jüdischen Geschichtserfahrungen Beachtung, die Eingang in das Buch gefunden haben. Einen Schwerpunkt des Seminars bildet deshalb der erste Band (Antisemitismus) ihres dreiteiligen opus magnus, in dem der historische Zusammenhang von Emanzipation und Antisemitismus beleuchtet wird. Entlang ausgewählter Abschnitte des zweiten Bandes (Imperialismus) rücken wiederum Arendts Überlegungen zur Lage der jüdischen Minderheiten in der Zwischenkriegszeit und zu den „Aporien der Menschenrechte“ ins Zentrum. Am Beispiel des dritten Bandes (Totalitarismus) wird zuletzt eine Lektüre erprobt, die Arendts Unterscheidungen in der Beurteilung von Kollektivgewalt und Massenverbrechen nachgeht.

Semester: SoSe 2021