Die COVID 19-Pandemie hat das Veranstaltungswesen weltweit im zum Erliegen gebracht. Trotz der schwierigen Situation gilt: Sobald die Pandemie überwunden ist, werden Musikfestivals umso mehr an Bedeutung gewinnen – sei es als Orte der Begegnung zwischen Künstler*innen und Publikum, als Heterotopien für verschiedene Identitätsformen oder als wichtige Faktoren der Wertschöpfung in der Musik- und Kreativwirtschaft. Gleichzeitig wird die Pandemie den Wandel der Musikfestivallandschaft beschleunigen – nicht nur in Berlin. Die Grenzen zwischen geförderter Hoch- und Popkultur verschwimmen zunehmend und die Ansprüche an Festivalmacher*innen wachsen. Ein Beispiel hierfür ist das von der Musicboard Berlin GmbH veranstaltete Pop-Kultur Festival. Als Nachfolgeveranstaltung der Berlin Music Week 2014 ins Leben gerufen und in 2020 als digitales Festival realisiert, hat sich als eine der größten, öffentlich geförderten Popkulturveranstaltungen Berlins etabliert. 

 Das praxisorientierte Seminar stellt am Beispiel von Pop-Kultur die unterschiedlichen Aufgabenbereiche in der Planung und Durchführung der Veranstaltung vor und gibt Einblicke in das Tagesgeschäft der Mitarbeiter*innen des Festivals: von Programmgestaltung/Booking, PR, Produktion und Technik über Diversity Management bis hin zum Festivalmanagement.

Im Themenbereich Festivalmanagement werden einerseits klassische Projektmanagementaufgaben wie Konzeptentwicklung und Antragsstellung, Projektzeitplanung, Budgetierung und Vertragswesen an Beispielen aus der Festivalpraxis vorgestellt. Andererseits sollen die sich wandelnden gesellschaftspolitischen Herausforderungen und Anforderungen an ein (öffentlich gefördertes) Festival im Jahr 2021 am Beispiel von Pop-Kultur diskutiert werden.

Ziel des Seminars ist die gemeinschaftliche Entwicklung eines fiktiven Musikfestivalkonzepts in Arbeitsgruppen (Umfang: 10 Seiten) unter Bedingungen der spartenoffenen Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa / Ein- und zweijährige Festivals und Reihen inklusive Budget- und Meilensteinplanung. Das Mitwirken an einer Arbeitsgruppe ist Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung. Die Festivalkonzepte werden im Nachgang des Seminars in individuellen Feedbackgesprächen ausgewertet und ggf. zur Einreichung empfohlen.

Eine Modulabschlussprüfung (MAP) ist in Form einer vertiefenden Hausarbeit mit Bezugnahme auf das jeweils in der Gruppe erarbeitete Festivalkonzept möglich.

Es besteht zudem abschließend die Möglichkeit des Besuchs der siebten Ausgabe des Pop-Kultur Festivals, das als Hybridfestival Ende August 2021 auf dem Gelände der Kulturbrauerei sowie auf  www.pop-kultur.berlin stattfinden soll, sofern die aktuelle Pandemiesituation dies zulässt.

Anmeldung zum Seminar bitte per email unter: f.wachinger@sonavista.de

Semester: SoSe 2021