Zur Theorie historischer Zeiten
Theorien der modernen Gesellschaft waren oft verbunden mit einer Theorie historischer Zeiten, und dieser Nexus ist gerade in vielen neueren Arbeiten wieder verstärkt hervorgehoben worden. Die Moderne erscheint als eine Ordnung, die spezifische Formen geschichtlicher Zeit hervorgebracht hat, und als eine spezifische Epoche, die immer neue Periodisierungen freisetzt. Interpretamente wie Beschleunigung, Gegenwartsschrumpfung oder Innovationsverdichtung reflektieren dynamische Prozesse und Steigerungslogiken, die nun auch verstärkt auf natürliche Zeitordnungen übergreifen. In dem Seminar sollen Texte zur Theorie historischer Zeiten aus verschiedenen Disziplinen (Philosophie, Geschichtswissenschaft, Soziologie, Kulturwissenschaft) diskutiert und aufeinander bezogen werden, um den Zusammenhang von moderner Gesellschaft und Zeit(lichkeit) auszuloten.
- Kursverantwortliche/r: Falko Schmieder