Autoritäre Einstellungen wurden zuletzt wieder verstärkt als Erklärungsansatz für die jüngsten Konjunkturen rechter Einstellungen und Gewalttaten herangezogen. Im Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit den ursprünglich in Bezug auf den Faschismus im Rahmen der Kritischen Theorie entwickelten Autoritarismus-Studien. Anschließend wenden wir uns den empirischen Weiterentwicklungen und den konzeptionellen Diskussionen um diesen Forschungsansatz in den letzten Jahrzehnten zu, bevor wir uns schließlich der Renaissance von Autoritarismus-Deutungen im Kontext aktueller Gesellschaftsdiagnosen zum „Rechtsruck“ widmen. In der Seminardiskussion sollen sowohl die besonderen Erkenntnispotenziale als auch einige markanten Schwachstellen dieses Ansatzes diskutiert werden sowie nach den Möglichkeiten von ethnografischen Beiträgen zur gegenwärtigen Autoritarismusdebatte gefragt werden.

Hinweis: Die Veranstaltung wird am Institut für Europäische Ethnologie und am Institut für Sozialwissenschaften angeboten und findet als Lektüreseminar wöchentlich zur angegebenen Uhrzeit in digitaler Form statt. Über die weiteren Details wird am Semesterbeginn informiert.

Bei Interesse lassen sich die Module 7a/b mit dem Seminar verbinden. Bitte dafür Kontakt mit der Lehrenden aufnehmen.

Semester: SoSe 2021