Was ist eine Problematik? Was bedeutet Problematisierung? Und wie ließen sich Problematik und Problematisierung für eine Praxis der Kritik fruchtbar machen? Ein Praxis der Kritik als Arbeit an den Grenzen, bei der, wie Foucault 1984 schreibt, „die Kritik dessen, was wir sind, zugleich historische Analyse der uns gesetzten Grenzen und Probe auf ihre mögliche Grenzüberschreitung ist.“

Um sich einem Begriff der Problematik und seinem Verhältnis zur Kritik zu nähern, durchkreuzt das Seminar unterschiedliche Disziplinen und Denktraditionen: Epistemologie, postkoloniale Geschichtsschreibung, Semiotik, Ästhetik, Science Fiction. Wir wollen gemeinsam Figuren des Problematischen miteinander ins Gespräch zu bringen: Experimente, Labore und Fadenspiele, Witchcraft, Kriegsmaschinen und Minority Histories, die Sphinx, die mich befragt: „Was wirst du mit mir machen?“, ein Fliehen, das nach Waffen sucht, ein Schweigen, das nicht immer schweigt... Es werden dazu Texte von Gaston Bachelard, Isabelle Stengers, Judith Butler, Gilbert Simondon, Michel Foucault, Starhawk, George Jackson, Roland Barthes, Stefano Harney und Fred Moten, Gilles Deleuze, Dipesh Chakrabarty, Donna Haraway und Étienne Souriau diskutiert.


Semester: SoSe 2021