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Die Soziologie pflegte lange Zeit eine Art »theoretischer Prüderie« (Hans Joas) gegenüber dem menschlichen Körper. Spätestens seit den 1980er Jahren ist das soziologische Interesse am Körper allerdings stark gestiegen. Ob als Medium der Selbstdarstellung und -stilisierung, als Sinnressource oder als ›politischer Kampfplatz‹, wird ihm gesellschaftlich wie auch sozialwissenschaftlich zunehmend Relevanz zugesprochen. Insbesondere in dreierlei Hinsicht soll der Körper im Seminar in den Blick genommen werden: als Gegenstand der soziokulturellen Formung, als Zeichenträger sowie als Agens der sozialen Praxis. Hierfür werden wir uns zunächst mit klassischen soziologischen Positionen zum Körper befassen (Marcel Mauss, Pierre Bourdieu, Michel Foucault, Judith Butler). Im Anschluss werden wir uns aktuelleren Studien zu Körper- und Bewegungskulturen in der Spätmoderne widmen. Wir werden uns hier mit Studien zur rezenten Fitness-Kultur, zu Trendsportarten sowie mit Sportkultur als Stilkultur befassen und dabei danach fragen, ob und inwiefern sich die gegenwärtigen Körper- und Bewegungskulturen von denjenigen der klassischen Moderne unterscheiden.

Semester: SoSe 2021