Das SE untersucht massenhaft verbreitete, populäre Literatur am Beispiel
einer Gattung, die sich seit dem 19. Jahrhundert ungebrochen großer
Beliebtheit erfreut: des Groschenhefts. Diese Erzählform soll zum einen
als historisches Phänomen in den Blick kommen (vor allem an deutschen
Groschenheften ab den ausgehenden 19. Jahrhundert). Zweitens sollen
Seitenblicke auf englische Penny Dreadfuls oder amerikanische Dime Novels eine
komparatistische Perspektivierung ermöglichen. Drittens wollen wir die
Heftromane, die eine Fülle an Zielgruppen und Genres bedienen (u.a. den
Landser-, Science Fiction-, Krimi-, Arzt-, Western-, Berg-, Adels- oder
Liebesroman), im SE in gattungssystematischer Hinsicht untersuchen; auch
die theoretische Frage nach der Werkförmigkeit populär-serieller
Artefakte soll dabei eine Rolle spielen. Da für die Popularität der
Groschenheft-Serien je unterschiedliche Erzählstrategien wichtig sind,
möchten wir uns viertens mit den spezifisch seriellen Strategien der
Spannungserzeugung und Leser*innen-Bindung beschäftigen und diese auf
die (anhaltenden) Kontroversen in der Begegnung mit Populärkultur (z.B.
in der sog. ‚Schmutz- und Schunddebatte‘) sowie auf Fragen der Fankultur
hin kontextualisieren.
- Kursverantwortliche/r: Raphael Engert
- Kursverantwortliche/r: Michèle Lichtenstein
- Kursverantwortliche/r: Marielena Rasch
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Claudia Stockinger