Der Zusammenhang zwischen Seuchen und sozialen Katastrophen hat die Geschichte der abendländischen Literatur von der Antike bis in die Gegenwart begleitet – als Thema, als Extremerfahrung und als darstellerische Herausforderung. Dabei wird ein Spektrum angrenzender Fragen und Problemlagen aufgerufen: nach der Rolle medizinischen Wissens, dem Verhältnis von Infektion und Immunität, nach dem Bild- und Metaphernreservoir des Epidemischen, nach einer ‚Ästhetik des Schreckens‘, nach politischen Ausnahmezuständen, nach Strategien des Überlebens und schützenden Enklaven. Im Zentrum des Seminars stehen literarische Quellen von der Antike bis in die jüngste Gegenwart.

Semester: SoSe 2021