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KebabnorskRinkebysvenska,perkerdansk. Mit diesen oder ähnlichen Begriffen werden Sprechvarianten bezeichnet, welche Standardsprachen und (Jugend-)Slang mischen und dabei häufig in Vororten skandinavischer Großstädte mit einem hohen oder zumindest als hoch angesehenen Anteil von Migrant*innen verortet werden. In diesen (Sprach-)Räumen – häufig als marginal im Verhältnis zur als homogen wahrgenommenen Mehrheitsgesellschaft beschrieben – ist in den letzten Jahrzehnten eine Reihe literarischer Werke entstanden, die Fragen von Identität(en), nach dem Verhältnis zwischen Mehrheit und Minderheit sowie kultureller Diversität in den skandinavischen Ländern nachgehen. Eine Auswahl dieser Texte bildet den Gegenstand des Seminars. Untersucht werden soll zum einen, auf welche Weise „andere“ Geschichten erzählt werden (können) und welche Bilder der skandinavischen Wohlfahrtsgesellschaften gezeichnet werden. Zum anderen steht die Rezeption der Werke im Mittelpunkt: Wie hilfreich ist das Label „invandrarlitteratur“ (und seine norwegischen und dänischen Entsprechungen)? Welche Stellung haben die Autor*innen im literarischen Diskurs? 

Das Seminar besteht aus drei Modulen: Im ersten Modul werden wir uns zunächst mit ausgewählten theoretischen Ansätzen beschäftigen. Dabei steht im Fokus, unterschiedliche Herangehensweisen kennenzulernen und ein Repertoire an Analysewerkzeugen aufzubauen. Das zweite Modul dient der individuellen Vertiefung und Ausarbeitung eigener Analysen. Im dritten Modul werden die Ergebnisse der Projekte vorgestellt und gemeinsam diskutiert.


Semester: SoSe 2021