Dieses lektüreintensive (!) Seminar widmet sich einem Thema, das in der Mädchenliteratur des Kaiserreichs viel diskutiert wurde: das Frauenstudium. Während in der Schweiz bereits 1840 Hörerinnen in der Universität und in den 1870er-Jahren die ersten Promotionen von Frauen erlaubt waren, wurden Frauen in Preußen erst im Wintersemester 1908/09 als ordentlich immatrikulierte Studierende zuglassen. Das Für und Wider des Frauenstudiums wird in der deutschsprachigen Mädchenliteratur dieser Zeit intensiv und teilweise kontrovers diskutiert. In diesem Seminar lesen wir mädchenliterarische Texte von Autorinnen, die zum Teil aus dem Umfeld der bürgerlichen Frauenbewegung stammten. Es wird nachverfolgt, wie diese Texte für das Bildung von Frauen argumentieren.
Neben Sekundärliteratur werden Ilse Frapans „Wir Frauen haben kein Vaterland“, Brigitte Augustis „Zwillings-Schwestern, Maria Manckes „Fräulein Doktor“ und Else Urys „Studierte Mädel“ gelesen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Julia Benner
- Kursverantwortliche/r: Anika Guse