Dieses Seminar möchte in einen objektorientierten Zugang zur Kultur- und Mediengeschichte einführen. Über die Lektüre und Diskussion theoretischer Texte sollen Positionen aus der Medienarchäologie, der Wissenschaftsgeschichte und der materialistischen Kulturgeschichte kennengelernt werden, mit denen die stille Welt der Dinge, die uns in Alltag und Forschung konfrontiert, zum Sprechen gebracht werden kann. Im Unterschied zu den metaphysischen Fingerübungen, die die Gegenwartsphilosophie derzeit mit ‘Objekten’ und ‘Materie’ veranstaltet, soll ein historisch-ontologischer Scharfblick auf das nichtmenschliche Zeug, das unsere menschlichen Milieus zusammenhält, trainiert werden. Medienwissenschaft zeigt ihre Sprengkraft, wenn es ihr gelingt, die Dinge aus ihren Verwicklungen in Konsum und blosse Verwendung herauszuschleudern und in historische Konstellationen emporzuheben.

Semester: WiSe 2020/21