Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen lautet ein allgemeines Credo. Gemeinschaft ist ein, wenn nicht das Schlüsselthema der Kulturwissenschaft. Gemeinschaften bilden Kultur aus, diese wiederum formt das Selbst-Verständliche und das Dazugehören ebenso wie womöglich deren Kehrseite, das Ausschließen.
Zugleich ist kaum ein Thema zur Zeit so ‚virulent‘ [ein Kalauer, der sich aufdrängt] wie die Frage, wie Gemeinschaft aussehen kann, wenn physische Orte des Zusammenkommens nicht sein dürfen.
Zeit also sich zu fragen: was macht Gemeinschaft aus?
In diesem Seminar legen wir Grundlagen. Wir lesen Klassiker der Gemeinschaftstheorie (wie Engels, Tönnies, Plessner, Baumann, Anderson, Esposito, Benhabib) gemeinsam und mit Zeit zum vertieften Verständnis. Dabei bleibt auch Zeit, die die so erarbeiteten Begriffe an unserer aktuellen Situation auszuprobieren.


Semester: WiSe 2020/21