Die diachrone Wortbildung ist ein Teilgebiet der historischen Linguistik und ist an der Schnittstelle von Morphosyntax und Lexikologie angesiedelt. Ihr Ziel besteht grundsätzlich darin, die Prinzipien des Wandels von Wortbildungsmustern herauszuarbeiten. In unserer Lehrveranstaltung werden wir ausschnittsweise den Wortbildungswandel der gesamten deutschen Sprachgeschichte behandeln, wobei wir uns einerseits auf eine synchrone Beschreibung der einzelnen Sprachstufen beziehen und andererseits diachrone Vergleiche zwischen den einzelnen Sprachstufen vornehmen werden. Erkenntnisse zu Wortbildungsprozessen in der deutschen Sprachgeschichte sollen natürlich nicht alleine auf der Grundlage bestehender Sekundärliteratur erfolgen, sondern durch die Analyse von Primärquellen und Korpora ergänzt werden. Das Seminar kann somit als Workshop verstanden werden, der besonders durch gemeinsame Erarbeitungs- und Präsentationsphasen geprägt sein wird.

Semester: WiSe 2020/21