In diesem Seminar werden wir uns mit dem sprachlichen Wandel des
Deutschen und der damit unmittelbar zusammenhängenden Sprachvariation
auseinandersetzen. Sprachwandel und -variation sind sowohl durch inner-
als auch außersprachliche Einflüsse bedingt, wobei in diesem Seminar
insbesondere letztere im Vordergrund stehen werden: Zum einen ist
Sprache ein zutiefst soziales Phänomen und den Menschen und der durch
sie geformten Gesellschaft inhärent. Zum anderen ist Sprache ein
historisches Phänomen, das sich in der zeitlichen Dimension stetig
verändert. Soziolinguistische und historische Einflüsse haben somit über
einen langen Zeitraum hinweg für die Ausprägung der heutigen deutschen
Gegenwartssprachen mit all ihren vielfältigen Ausformungen gesorgt. Das
Seminar gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil werden Grundlagen
und Grundbegriffe vermittelt und ein Überblick über die deutsche
Sprachgeschichte gegeben. Außerdem werden hier Methoden und Korpora zur
Analyse von Variation und Wandel eingeführt. Zudem werden Variation und
Wandel im Sprachsystem auf verschiedenen Ebenen betrachtet (u.a.
Phonologie, Morphologie, Syntax, etc.). Nach der Vermittlung/Wiederholung dieser Grundlagen werden wir
im zweiten Teil soziolinguistische Faktoren von Variation und Wandel in
den Blick nehmen. Lernziel dieses Abschnitts soll sein, die
sprachsystematischen Strukturen soziolinguistisch einordnen zu können
und (die deutsche) Sprache als etwas „Gewordenes“ und als Konglomerat
vielfältiger Varietäten/Stile zu begreifen.
- Kursverantwortliche/r: Christian Schwarz