Erving Goffman (1922-1982) ist einer der einflussreichsten und innovativsten Soziolog*innen des 20. Jahrhunderts. In diesem Seminar wollen wir uns fast vier Jahrzehnte nach seinem Tod fragen, was wir aus Goffmans Arbeiten noch lernen können. In einem Format, das von den Studierenden ausführliche Lektüre erfordert, befassen wir uns mit den wichtigsten Werken Goffmans und werden dabei zentrale Themen und Konzepte diskutieren: Was ist eine Interaktionsordnung? Was umfasst die Darstellung des Selbst und die Konstruktion von Identität gegenüber anderen? Was sind die Grenzen soziologischer Rollentheorien? Wie interagieren Menschen an öffentlichen Orten? Wie gehen Menschen mit Stigmatisierung um? Ziel des Seminares ist erstens eine intensive Lektüre der Texte zu ermöglichen, zweitens gemeinsam ein Glossar zu zentralen Konzepten Goffmans auszuarbeiten und drittens uns zu fragen, wie wir den soziologischen Blick Goffmans auf eigene Forschungsfragen anwenden könnten.

Semester: WiSe 2020/21