In dieser Vorlesung soll ein Panorama zentraler Theorieströmungen des 19. und 20. Jahrhunderts entworfen werden, und zwar nach dem schlichten Schema: Jeweils ein*e Hauptvertreter*in einer Theorieströmung wird in seinem*ihrem historischen Kontext vorgestellt, inhaltliche Bezüge und das Wirkungsspektrum diskutiert. Quer zu diesem historischen Überblick wird ein Vokabular der zentralen Begriffe entstehen, die wiederkehren, sich verändern oder radikal umdefiniert werden. Mithilfe dieses Vokabulars lassen sich Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Theorien benennen und bewerten. Die Begriffe werden jeweils anhand ausgewählter kurzer Texte der jeweiligen Hauptvertreter*innen entwickelt.
 
Ziel dieser einführenden Vorlesung und des begleitenden Seminars ist es, eine historische Grundorientierung über die wichtigsten Theorien zu vermitteln und als Methoden für die eigene kulturwissenschaftliche Arbeit verfügbar zu machen. Hierzu lernen Sie in der Vorlesung Theorien als etablierte Formen der Selbstreflexion kennen, in ihren Erkenntnisstärken und -schwächen zu diskutieren und erste Anwendungen auszuprobieren. Im Begleitseminar wird die Diskussion der vorgestellten Theorien mithilfe von Sekundärliteratur erweitert und kritische, alternative oder ergänzende Bezugnahmen zwischen den Theorieströmungen besprochen. Das stärker anwendungsorientierte Seminar soll Hilfestellung dabei leisten, die eigene methodische Kompetenz anhand der Theoriediskussion zu schulen und für die Reflexion der kulturwissenschaftlichen Analyse nutzbar zu machen.
 
Die Vorlesung wird als Podcast (+ evtl. Folienpräsentation) und einem zu lesenden Primärtext sowie ergänzenden Lektürevorschlägen online angeboten. Eine ausführliche Einführung erfolgt in der ersten Vorlesungswoche am 09.11.2020. Jeden Montag wird dann eine weitere Vorlesung freigeschaltet.

Semester: WiSe 2020/21