In dem Lektüreseminar werden wir Christine Korsgaards neueste Monografie Fellow Creatures diskutieren. Korsgaard stellt sich in Fellow Creatures Fragen bezüglich des normatives Status von und unseren moralischen Pflichten gegenüber nicht-menschlichen Tieren. Sie behandelt diese Fragen vor dem Hintergrund ihrer durch Kant und Aristoteles inspirierten Moraltheorie. Korsgaard zufolge haben wir die Pflicht alle empfindungsfähigen Wesen als Selbstzweck im Kantischen Sinne zu behandeln. Das ist unter anderem deshalb interessant, weil Kant selbst nicht-menschliche Tiere als bloße „Sachen“ verstanden hat und unsere Pflichten ihnen gegenüber lediglich als indirekte konstruiert. Auch Aristoteles hebt die Vernunft als Distinktionsmerkmal des Menschen hervor. Im Seminar soll geprüft werden, inwiefern es Korsgaard gelingt, ausgehend von diesen Theorien für ihre eigene Position zu argumentieren. In diesem Zusammenhang werden die folgenden Fragen zentral sein: Wie verhalten sich moralische Pflichten zu moralischen Rechten? Sind Menschen moralisch bedeutender als andere Tiere? Was heißt es zu sagen, dass Lust- oder Schmerzempfinden gut oder schlecht ist? Zudem widmet sich Korsgaard in Fellow Creatures auch ganz konkreten angewandten Themen der Tierethik wie Artensterben, Fleischkonsum, Tierexperimenten und Haustierhaltung.

Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Literatur ist Teilnahmevoraussetzung.

 Literatur:

Zur Anschaffung empfohlen: Christine M. Korsgaard, Fellow Creatures: Our Obligations to the other Animals (Oxford: Oxford University Press, 2018).


Semester: WiSe 2020/21