SoSe 2022

This course will introduce students to important themes in classical Islamic thought via the multifaceted interpretive histories of selected passages from the Quran. The texts and commentaries range chronologically, geographically, and thematically (from the exegetical, theological, and legal to philosophical and mystical). The first part of the course offers a historical survey of major and marginal theories and trends of Muslim scriptural exegesis. The second part explores how these theories have been applied to several Quranic themes such as God, creation, faith, law, gender relations, morality, suffering, and esoteric knowledge. The readings are a mix of primary and secondary sources; all are in English.

Muslimische Theologen haben sich in diversen theologischen Disziplinen mit ethisch relevanten Fragen auseinandergesetzt. Damit war die Ethik ein intradisziplinäres Thema, ein Forschungsfeld zwischen Rechtswissenschaften (fiqh), Systematische Theologie (kalām), Hadithwissenschaften und Koranexegese (tafsīr). Darüber hinaus beschäftigten sich auch Bewegungen wie die Askese (zuhd) mit ethisch relevanten Fragen und Problemen. Eine eigenständige Disziplin der Ethik gab es daher bis zum 5/11. Jhd. nicht. Erst mit Einfluss von unterschiedlichen Denkern, wie z.B. Ibn Miskawayh (gest. 421/1030), Ibn Sīnā (gest. 428/1037) und Naṣīr ad-Dīn aṭ-Ṭūsī (gest. 672/1274) etablierte sich eine neue Traditionslinie in der Theologie, in der die Ethik neben theologischen auch mit Rücksicht auf philosophische und mystische Konzepte systematisch ausgearbeitet wurde. In dieser Traditionslinie befindet sich auch das Ethik-Konzept von ʿAḍud ad-Dīn al-Īǧī (gest. 756/1355). Sein Werk Risālat al-aḫlāq (bekannt als al-Ahlāq al-ʿAḍudiyya) brachte zahlreiche Kommentare hervor, die seine Ausführungen zur Ethik weiterdachten. In diesem Kurs sollen anhand des berühmtesten Kommentarwerks Šarḥ al-Aḫlāq al-ʿAḍudiyya von Ṭāšköprīzāde Aḥmed Efendī (gest. 968/1561) einige theoretische Konzepte dieses Genres herausgearbeitet und auf Möglichkeiten des Transfers auf zeitgenössische Fragen diskutiert werden. Aber auch Probleme aus dem Bereich der praktischen Ethik sollen angegangen werden. Ziel ist es dabei, ein Verständnis für rezeptions- und ideengeschichtliches Arbeiten zu entwickeln.

Das Seminar knüpft an die Inhalte der Vorlesung an und ist als Vertiefungsmodul gedacht. Dabei werden ideengeschichtliche Ansätze und Theorien der Wissenssoziologie und Kulturwissenschaften vorgestellt, die zu einem tieferen Verständnis von ideen- und theologiegeschichtlichen Entwicklungen verhelfen. Im Fokus steht die Islamischen Theologie im Kontext der Mamlukenzeit (1250–1517). Auf Grund des Quellenreichtums dieser Zeit eignet sie sich besonders gut zur Kontextualisierung von Theologiegeschichte.

Die Vorlesung führt in die Geschichte der Islamischen Theologie in muslimischen Gesellschaften von der Entstehung bis in die Gegenwart ein. Dabei legt sie den Fokus auf wichtige historische Ereignisse, die Entstehung bedeutende Denk- und Rechtsschulen und auf immer wiederkehrende Themenfelder islamischer Theologie. Insbesondere der diachrone Vergleich von verschiedenen Ideen und Konzepten sowie Interpretationen und Neudeutungen zeigt, wie muslimische Theolog*innen ihre Religion vor dem Kontext ihrer Zeit ausformuliert haben.

Dieses fortgeschrittene Bachelorseminar richtet sich fächerübergreifend an interessierte Studierende, die einen Einblick in religiöse Praktiken von Muslimen in Südostasien erhalten möchten. Es steht auch Studierenden im Master offen. Im Fokus stehen u.a. Feiern zum Geburtstag des Propheten, Todesrituale, religiöse Praktiken während des Ramadan und Besuche von Gräbern. Außerdem werden die Studierenden einen historischen und zeitgenössischen Einblick des Islam in muslimischen Mehrheits- und Minderheitengesellschaften in Südostasien erhalten. Gleichzeit bietet das Seminar einen ersten praktischen Einblick in Methoden zur Erforschung von religiösen Praktiken. Das Lesen von hauptsächlich englischsprachigen Texten vor den Präsenzterminen und eine aktive Teilnahme ist Voraussetzung für eine Teilnahmebestätigung. Das Seminar wird als Blockseminar in Präsenz gehalten.

Das Blockseminar wird an folgenden Tagen stattfinden:

Vorbesprechung (per Zoom): Freitag, 22. April 2022 (15-17 Uhr)

Freitag-Samstag, 13.-14. Mai 2022 (Fr. 9-15 Uhr; Sa. 10-15 Uhr)

Freitag-Samstag, 27-28. Mai 2022 (Fr. 9-15 Uhr; Sa. 10-15 Uhr)

Samstag, 11. Juni 2022 (10-15 Uhr)

Die Präsenztermine finden am Berliner Institut für Islamische Theologie statt. Der Raum wird noch bekannt gegeben.