Semester: SoSe 2020

Im Wintersemester 2020/21 beginnt der dreizehnte Jahrgang im Master Gender Studies/Geschlechterstudien an der HU Berlin. Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien informiert ausführlich über den Masterstudiengang und lädt Interessierte herzlich ein:

Donnerstag, 23.04.2020, 12-14 Uhr, digital

Dieses Programm ist geplant:

  • Informationen über die Konzeption des Masters, die Zulassungsbedingungen und Bewerbungsformalitäten
  • Berichte von Masterstudent_innen über ihren Entscheidungsprozess für den Master Gender Studies und über Erwartungen, Erfahrungen und Überraschungen im Studium
  • anschließend gibt es die Möglichkeit für Einzelgespräche mit Masterstudent_innen und/oder der Studienfachberaterin

Elektronische Informationen über den Master finden Sie hier: https://www.gender.hu-berlin.de/de/studium/studiengaenge/master.

Semester: SoSe 2020

This Projekttutorium is going to deal with the larger topic of queer futures. We are going to discuss texts and media critizising the present and envisioning the future. The focus will be on theoretical texts on gender and manifestos written and performed by queer activists/authors. This class aims to look at what currently is, and answer the question of what could be.

Semester: SoSe 2020

Das eigenständige Lesen und Verstehen von (Theorie-)Texten ist eine der großen Herausforderungen im Bachelorstudium. Der Lektürekurs möchte hier Hilfestellung geben und mit euch gemeinsam Strategien für ein besseres Textverständnis entwickeln. Thematisch werden wir uns mit Theorien zu Intersektionalität beschäftigen: Welche Schwerpunkte werden gesetzt, wer wird (un)sichtbar? Und wie können wir selbst intersektional forschen? Anhand von überschaubaren Texten lernt ihr prägende Denker*innen der Gender Studies näher kennen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Film(e), Blogartikel, Comics,… in die Diskussion miteinzubeziehen. Außerdem ist eine gemeinsame Exkursion in ein Archiv, eine Bibliothek oder Museum geplant. Neben Spaß am Lesen und Diskutieren bietet das Tutorium außerdem Raum für eure Fragen rund um das Studium, sowie die Möglichkeit des Austauschs und gegenseitiger Unterstützung.

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In diesem Seminar wählen Studierende zwischen zwei diversitätspädagogischen Schwerpunkten aus: In dem ersten Projekt begleiten sie die Entwicklung einer Forschungskooperation mit der Stadtbibliothek Pankow und dem Bildungsgerechtigkeitsträger RAA-Berlin. Ziel dieses Projektes ist die Qualifikation von mehrfachmarginalisierten Bildungsteilnehmer*innen für die (intersektional-rassismuskritischen) Arbeit in Kinder- und Jugendjurys mit dem Auftrag diskriminierungskritische Kinder- und Jugendliteratursammlungen zusammenzustellen. Im zweiten Projekt begleiten sie die Entwicklung eines Aktionsplans für die Gleichstellung von Menschen afrikanischer Herkunft und zum Abbau ihrer Diskriminierung durch Anti-Schwarzen Rassismus, im Rahmen der UN Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft (2015 – 2024). 

Auma, Maureen Maisha; Kinder, Katja und Piesche, Peggy (2019): Abschlussbericht des Berliner Konsultationsprozesses 2018 „Die Sichtbarmachung der Diskriminierung und der sozialen Resilienz Menschen afrikanischer Herkunft in Berlin“, In: Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung (Hrsg.), Schriften der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung, Berlin. Online: Mitteilung – zur Kenntnisnahme – Drucksache 18/2330 Diskriminierung bekämpfen – „International Decade for People of African Descent (2015-2024)“ in Berlin umsetzen Drucksachen 18/0966, 18/1192 und 18/1260. Online: https://www.parlament-berlin.de/ados/18/IIIPlen/vorgang/d18-2330.pdf 
 
Mörsch, Carmen (2016): Stop Slumming! Eine Kritik kultureller Bildung als Verhinderung von Selbstermächtigung, in: Castro Varela, Maria do Mar./Mecheril, Paul (Hg.): Die Dämonisierung der Anderen. Rassismuskritik der Gegenwart. Bielefeld, 173–183 
 
Bücken, Susanne (2019): Zur Dringlichkeit einer rassismuskritischen Perspektive für die Kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft – Machtkritische Reflexionen zu Kultur, Sprache, Nation, in: Brenne, A. u.a. (Hg.): Auftrag Kunst. Zur politischen Dimension der kulturellen Bildung. 9. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung. München. 

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Dieser Moodle Kurs bietet eine Plattform für Gender Studies Student*innen während der Masterabschlussphase (Semester- und Abgabeterminunabhängig). Idee ist es, hier einen Ort für Fragen, Anregungen, Austausch und Treffen (...) anzubieten.

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In diesem Seminar geht es darum zu verstehen, wie „Geschlecht“ Bildungsprozesse und -institutionen strukturiert und selbst in und durch Bildungsprozesse und -institutionen strukturiert wird. Dazu werden sowohl empirische Studien zu Prozessen  des  „doing  gender“  in  Bildungseinrichtungen  studiert  als  auch  theoretische  Erklärungsansätze  zur  Herstellung  der  Geschlechterordnung  von  und  in  Bildungseinrichtungen  erarbeitet.  Am  Beispiel  aktueller  Thematisierungsweisen  von  Geschlecht  werden Eingriffsspielräume  und  Handlungskompetenzen  diskutiert  und  Grundlagen gendersensibler pädagogischer Handlungskompetenzen vermittelt.

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In this seminar we will explore transgender (self)representations across different media as we work through selected ways to approach transgender phenomena intersectionally. We will ask how trans* lives are represented as well as how we can approach these representations in our own gender studies research. The aim of the seminar is to introduce the students to contemporary work in transgender studies as well as to train critical engagement with representations of and by gender minorities. We will begin the seminar with an overview of different terms and contexts of transgender representation both inside and outside academia. The second part of the semester is characterized by a close engagement with (self)representations by trans* activists, artist and academics. Inspired by didactic methods found in research learning contexts students will be encouraged to engage critically with their own readings and methodologies as they are supported to continually explore their own research interests and questions.

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Das Seminar bietet einen Einblick in die aktuelle theoretische Debatte an der Schnittstelle postsozialistische und post-/dekoloniale Studien, insbesondere in Bezug auf Gender und Sexualität. Wir diskutieren historische und aktuelle Machtdynamiken zwischen „Ost" und „West" sowie innerhalb des postsozialistischen Raums; beschäftigen uns mit Konzepten wie subaltern Empire, Konstruktionen von Zurückgebliebenheit und Anderssein; untersuchen in Bezug auf postsozialistische Kontexte Probleme wie race und Rassifizierung, politische Homofeindlichkeit und neokoloniale Kriege. Gemeinsam behandeln wir unter anderem folgende Fragen: Wie von Osteuropa, dem Kaukasus, Zentralasien ohne (Selbst-)Exotisierung sprechen? Welche Auswirkungen hat „westlicher" Eurozentrismus auf feministische Wissensproduktion? Wie kann mensch aus einer „westlichen" Position heraus solidarisch mit postsozialistischen Queers handeln?

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Das Tutorium begleitet Sie unterstützend in Ihrem MA Gender Studies bei den transdisziplinären Herausforderungen des Studiums. Ob mündliche Prüfung, schriftliche Hausarbeit oder freies Projekt, im Tutorium wird es die Möglichkeit geben, Themenfindungs- und Eingrenzungsstrategien zu üben, methodische Kompetenzen zu schärfen und sich mit Arbeitsplanungsschritten zu befassen. Durch eine theoretische Auseinandersetzung mit einer exemplarischen Auswahl von veröffentlichten Masterarbeiten am ZtG, soll das Tutorium auch einen ersten Einblick in genderspezifische Forschungsthemen und methodische Vorgehensweisen, die im Rahmen einer Projekt- oder Masterarbeit umgesetzt werden könnten, schaffen. Das Tutorium bietet den Raum durch kreative Schreibübungen und im gegenseitigen Austausch eigene Forschungsfragen zu entwickeln, sich gegenseitig bis hin zum Schreiben eines Exposés oder Essays zu begleiten und die jeweils eigene Position in den Gender Studies zu finden und zu stärken.

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What do we gain from listening to the trans voices in our communities and theory? What do we miss out on when we don’t listen? Trans theory is still considered niche, a subdiscipline of the itself still marginal queer theory, our right to speak on our own terms conditional when granted at all. In this two-semester course, we will delve into the history of trans activism and theory (semester 1) before engaging with numerous trans interventions and contributions within various disciplines (semester 2). Our goal is to uncover just some of the potential and actual contributions made by trans authors and activists in a variety of fields and develop our own competencies in relation to trans topics within and beyond queer theory. Prior engagements with trans topics is not required. Students are invited to attend for one or both semesters. All texts are in English.

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Intersektionalität handelt von vielfältigen Verschränkungen gesellschaftlicher Machtverhältnisse und multiplen Differenzen. Ausgegangen wird davon, dass sexualisierte/gegenderte und rassifizierte Positionen, Klasse/Schicht/sozialer Status sowie auch Befähigung, Alter oder religiöse Zugehörigkeit bzw. -ordnung … verzahnt, ja inhärent plural verfasst sind und dieser Komplexität angemessen analysiert werden müssen. Diversity-Konzepte bemühen sich darum, solche Ansätze beispielsweise in Antidiskriminierungsarbeit und Gleichstellungspolitik praktisch zu implementieren. Während längst von einem Paradigma der Geschlechterforschung die Rede ist, wird andererseits eine Depolitisierung von Intersektionalität angesichts ihrer zunehmenden akademischen Institutionalisierung beklagt und Diversity dafür kritisiert, in neoliberaler Marktförmigkeit aufzugehen. Gefragt werden muss außerdem danach, ob auch intersektionale bzw. interdependente Kategorien in rasternden identitären Festlegungen erstarren. Das Seminar möchte Intersektionalität und Diversity historisch nachvollziehen, kritisch befragen und alternative Ansätze aufzeigen.

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Die Machtkonzeption Michel Foucaults, die häufig an die gesellschaftlich-politische Organisation von Geschlecht, Sexualität und familiären Zusammenhängen gekoppelt ist, ist zwar ziemlich allumfassend, aber nicht rein negativ oder totalitär in dem Sinne, dass es keine Möglichkeit des Widerstands gäbe. Im Gegenteil ist Widerstand den Machtbeziehungen inhärent, und parallel zur Entfaltung der Regierungskünste in den modernen abendländischen Gesellschaften fand und findet eine Entfaltung der Kritik als „Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden“, statt. Dieser Haltung „reflexiver Unfügsamkeit“, einer „Tugend“ (Judith Butler), die sich vor allem auch in Foucaults späten Ansätzen zu einer politischen „Ästhetik der Existenz“ finden lässt, möchte das Seminar nachgehen. Dafür wird zunächst das Gefüge der Macht behandelt (Disziplinarmacht, Biomacht, Gouvernementalität), das unter anderem von feministischen Theoretiker_innen aufgegriffen und weitergedacht wurde. Grundsätzliche Überlegungen zu Machtkritik verknüpfen sich dabei mit solchen zu anderen Formen der – auch sexuellen – Subjektivierung und Selbstführung als Möglichkeitsräumen einer oppositionellen Haltung. Im Mittelpunkt steht eine Frage unbedingter und drängender Aktualität: Wie wollen wir leben?

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Angesichts gleichstellungspolitischer/-rechtlicher Entwicklungen sind männerbündisch geprägte Organisationen wie Bundeswehr und Polizei darauf angewiesen, sich als attraktive, zeitgemäße Arbeitgeberinnen zu vermarkten und sich z.B. mit Slogans wie „Uniform macht keine Unterschiede“ (vgl. Bundeswehr) von Bildern wie „Schulen der Nation“ oder „Schulen der Männlichkeit“ zu lösen. Wie dabei Vielfalt, Vielfältigkeit und/oder Diversität in der (medialen) Selbstdarstellung re_präsentiert wird, stellt die Ausgangsfrage des Blockseminars dar. Über Perspektiven aus den Gender und Postcolonial Studies, der Männlichkeits-, Rassismus- und Organisationsforschung sollen beide Organisationen intersektional und disziplinenübergreifend analysiert werden. Hierfür werden wir anhand ausgewählter empirischer Beispiele die theoretischen Perspektiven und deren Chancen, Herausforderungen oder Grenzen für unsere Analyse/n diskutieren.

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Im "Winter der Anarchie" 1989/90 trat eine laute, veränderungsfreudige und vielfältige DDR-Frauenbewegung an die Öffentlichkeit und forderte Teilhabe an politischen Umwälzungen und die Entwicklung eines demokratischen, feministischen und antirassistischen Sozialismus.

In der DDR selbst waren emanzipatorische Frauenbewegungen weniger sichtbar. Zum einen gab es staatlich organisierte Frauenverbände mit Alleinvertretungsanspruch, zum anderen waren feministische Frauen häufig aktiv in Friedens- oder Umweltbewegungen, Bürgerrechts- und Menschenrechtsgruppen und brachten dort feministische Themen ein. Bekannt, sicht- und hörbar wurden aber "Frauen für den Frieden", auch wenn die Stasi beharrlich annahm, es müsse ein männlicher Mastermind hinter dieser Bewegung stecken, sowie einige Protagonistinnen oppositioneller Gruppen. Andere Frauen- und Lesbengruppen arbeiteten in kirchlichen oder privaten Räumen, um staatliche Repressionen zu vermeiden.

Im Herbst 1989 bildete sich in Küchen, Kirchen und auf der Straße innerhalb weniger Wochen eine Frauenbewegung, welche den DFD (Demokratischen Frauenbund Deutschlands) als staatlich organisierte Vertretung aller Fraueninteressen delegitimierte und lautstark Anspruch auf Mitgestaltung politischer Prozesse und Veränderungen erhob. Am 11. Oktober 1989 gründete sich aus verschiedenen Frauengruppen und Zusammenhängen die Gruppe lila offensive mit dem Ziel, sich in die politischen Umbruchprozesse aus Frauensicht einzumischen. Sie trug maßgeblich zur Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes am 3. Dezember 1989 bei, der feministische Perspektive am Runden Tisch einbrachte, sich bei den unabhängigen DDR-Frauenbewegungen und der kurzen Frauenbewegung der Wendezeit gingen dann ganz unterschiedliche Wege.

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Das Abschlusscolloquium richtet sich an Absolvent*innen, die ihre Masterarbeit mit empirischen Methoden bearbeiten wollen und einen Schwerpunkt ihrer Forschungen bei ökonomischen und  politikwissenschaftlichen Fragenstellungen sowie bei der Nachhaltigkeitsforschung legen möchten.


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In dem Seminar soll die wissenschaftliche Persona, die sich im Zuge der Moderne entwickelt hat, kritisch beleuchtet werden und im Anschluss auf Basis feministischer Erkenntnistheorien in geschlechtertheoretische Problematisierungen und die Weiterentwicklung dieser Persona und ihren Werten behandelt werden. Hier geht es u.a. um standpoint theory (Harding), situated knowledges (Haraway) und politics of location (Rich).

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Die Klimakrise zeigt uns, dass der Kapitalismus und die damit verbundene Produktions- und Konsumweise dramatisch in die globalen Lebensverhältnisse eingreift. Die natürlichen Ressourcen werden durch die Auswirkungen eines ökonomischen Systems, dass auf kontinuierliches Wachstum angewiesen ist, zerstört; die Aufnahmekapazität des ökologischen Systems für Emissionen und Müll ist längst an ihre Grenzen gestoßen. Aber auch das menschliche Zusammenleben in sozialer und ökonomischer Hinsicht gerät aufgrund der Umweltkrise unter Druck: Welche Arbeitsplätze sind noch zukunftsfähig? Führt die sozial-ökologische Transformation in einen „grünen“ Kapitalismus? Welche Rolle spielt die Care-Arbeit für einen sozial-ökologischen Umbau der Ökonomie? Wie müsste eine Ökonomie jenseits des Kapitalismus organisiert sein? Und welche Rolle spielt „Gender“ dabei?
Diesen Fragen werden wir uns im Seminar anhand von drei unterschiedlichen aktuell diskutierten Ansätzen widmen: Green New Deal, Postwachstum und Solidarische Ökonomie gehen alle von der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen aus, streben aber unterschiedliche Reichweiten der sozial-ökologischen Transformation an. Wir werden diese Ansätze zunächst kennen lernen und aus einer kritischen Genderperspektive reflektieren.

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