- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Kerstin Palm
Im Wintersemester 2020/21 beginnt der dreizehnte Jahrgang im Master Gender Studies/Geschlechterstudien an der HU Berlin. Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien informiert ausführlich über den Masterstudiengang und lädt Interessierte herzlich ein:
Donnerstag, 23.04.2020, 12-14 Uhr, digital
Dieses Programm ist geplant:
- Informationen über die Konzeption des Masters, die Zulassungsbedingungen und Bewerbungsformalitäten
- Berichte von Masterstudent_innen über ihren Entscheidungsprozess für den Master Gender Studies und über Erwartungen, Erfahrungen und Überraschungen im Studium
- anschließend gibt es die Möglichkeit für Einzelgespräche mit Masterstudent_innen und/oder der Studienfachberaterin
Elektronische Informationen über den Master finden Sie hier: https://www.gender.hu-berlin.de/de/studium/studiengaenge/master.
- Kursverantwortliche/r: ilona pache
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Kerstin Palm
This Projekttutorium is going to deal with the larger topic of queer futures. We are going to discuss texts and media critizising the present and envisioning the future. The focus will be on theoretical texts on gender and manifestos written and performed by queer activists/authors. This class aims to look at what currently is, and answer the question of what could be.
Das eigenständige Lesen und Verstehen von (Theorie-)Texten ist eine der großen Herausforderungen im Bachelorstudium. Der Lektürekurs möchte hier Hilfestellung geben und mit euch gemeinsam Strategien für ein besseres Textverständnis entwickeln. Thematisch werden wir uns mit Theorien zu Intersektionalität beschäftigen: Welche Schwerpunkte werden gesetzt, wer wird (un)sichtbar? Und wie können wir selbst intersektional forschen? Anhand von überschaubaren Texten lernt ihr prägende Denker*innen der Gender Studies näher kennen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Film(e), Blogartikel, Comics,… in die Diskussion miteinzubeziehen. Außerdem ist eine gemeinsame Exkursion in ein Archiv, eine Bibliothek oder Museum geplant. Neben Spaß am Lesen und Diskutieren bietet das Tutorium außerdem Raum für eure Fragen rund um das Studium, sowie die Möglichkeit des Austauschs und gegenseitiger Unterstützung.
In diesem Seminar wählen Studierende zwischen zwei diversitätspädagogischen Schwerpunkten aus: In dem ersten Projekt begleiten sie die Entwicklung einer Forschungskooperation mit der Stadtbibliothek Pankow und dem Bildungsgerechtigkeitsträger RAA-Berlin. Ziel dieses Projektes ist die Qualifikation von mehrfachmarginalisierten Bildungsteilnehmer*innen für die (intersektional-rassismuskritischen) Arbeit in Kinder- und Jugendjurys mit dem Auftrag diskriminierungskritische Kinder- und Jugendliteratursammlungen zusammenzustellen. Im zweiten Projekt begleiten sie die Entwicklung eines Aktionsplans für die Gleichstellung von Menschen afrikanischer Herkunft und zum Abbau ihrer Diskriminierung durch Anti-Schwarzen Rassismus, im Rahmen der UN Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft (2015 – 2024).
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Maureen Maisha Auma
Dieser Moodle Kurs bietet eine Plattform für Gender Studies Student*innen während der Masterabschlussphase (Semester- und Abgabeterminunabhängig). Idee ist es, hier einen Ort für Fragen, Anregungen, Austausch und Treffen (...) anzubieten.
- Kursverantwortliche/r: ilona pache
- Kursverantwortliche/r: Nadia Rashwan
- Kursverantwortliche/r: Susanne Spintig (PSE)
In diesem Seminar geht es darum zu verstehen, wie „Geschlecht“ Bildungsprozesse und -institutionen strukturiert und selbst in und durch Bildungsprozesse und -institutionen strukturiert wird. Dazu werden sowohl empirische Studien zu Prozessen des „doing gender“ in Bildungseinrichtungen studiert als auch theoretische Erklärungsansätze zur Herstellung der Geschlechterordnung von und in Bildungseinrichtungen erarbeitet. Am Beispiel aktueller Thematisierungsweisen von Geschlecht werden Eingriffsspielräume und Handlungskompetenzen diskutiert und Grundlagen gendersensibler pädagogischer Handlungskompetenzen vermittelt.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Maureen Maisha Auma
- Kursverantwortliche/r: Dr. Céline Barry
In this seminar we will explore transgender (self)representations across different media as we work through selected ways to approach transgender phenomena intersectionally. We will ask how trans* lives are represented as well as how we can approach these representations in our own gender studies research. The aim of the seminar is to introduce the students to contemporary work in transgender studies as well as to train critical engagement with representations of and by gender minorities. We will begin the seminar with an overview of different terms and contexts of transgender representation both inside and outside academia. The second part of the semester is characterized by a close engagement with (self)representations by trans* activists, artist and academics. Inspired by didactic methods found in research learning contexts students will be encouraged to engage critically with their own readings and methodologies as they are supported to continually explore their own research interests and questions.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Christine Bauhardt
- Kursverantwortliche/r: Meike Brueckner
- Kursverantwortliche/r: Naima Moiasse Maungue (they/ sie)
Das Seminar bietet einen Einblick in die aktuelle theoretische Debatte
an der Schnittstelle postsozialistische und post-/dekoloniale Studien,
insbesondere in Bezug auf Gender und Sexualität. Wir diskutieren
historische und aktuelle Machtdynamiken zwischen „Ost" und „West" sowie
innerhalb des postsozialistischen Raums; beschäftigen uns mit Konzepten
wie subaltern Empire, Konstruktionen von Zurückgebliebenheit und Anderssein; untersuchen in Bezug auf postsozialistische Kontexte Probleme wie race und Rassifizierung,
politische Homofeindlichkeit und neokoloniale Kriege. Gemeinsam
behandeln wir unter anderem folgende Fragen: Wie von Osteuropa, dem
Kaukasus, Zentralasien ohne (Selbst-)Exotisierung sprechen? Welche
Auswirkungen hat „westlicher" Eurozentrismus auf feministische
Wissensproduktion? Wie kann mensch aus einer „westlichen" Position
heraus solidarisch mit postsozialistischen Queers handeln?
Das Tutorium begleitet Sie unterstützend in Ihrem MA Gender Studies bei
den transdisziplinären Herausforderungen des Studiums. Ob mündliche
Prüfung, schriftliche Hausarbeit oder freies Projekt, im Tutorium wird
es die Möglichkeit geben, Themenfindungs- und Eingrenzungsstrategien zu
üben, methodische Kompetenzen zu schärfen und sich mit
Arbeitsplanungsschritten zu befassen. Durch eine theoretische
Auseinandersetzung mit einer exemplarischen Auswahl von veröffentlichten
Masterarbeiten am ZtG, soll das Tutorium auch einen ersten Einblick in
genderspezifische Forschungsthemen und methodische Vorgehensweisen, die
im Rahmen einer Projekt- oder Masterarbeit umgesetzt werden könnten,
schaffen. Das Tutorium bietet den Raum durch kreative Schreibübungen und
im gegenseitigen Austausch eigene Forschungsfragen zu entwickeln, sich
gegenseitig bis hin zum Schreiben eines Exposés oder Essays zu begleiten
und die jeweils eigene Position in den Gender Studies zu finden und zu
stärken.
What do we gain from listening to the trans voices in our communities
and theory? What do we miss out on when we don’t listen? Trans theory is
still considered niche, a subdiscipline of the itself still marginal
queer theory, our right to speak on our own terms conditional when
granted at all. In this two-semester course, we will delve into the
history of trans activism and theory (semester 1) before engaging with
numerous trans interventions and contributions within various
disciplines (semester 2). Our goal is to uncover just some of the
potential and actual contributions made by trans authors and activists
in a variety of fields and develop our own competencies in relation to
trans topics within and beyond queer theory. Prior engagements with
trans topics is not required. Students are invited to attend for one or
both semesters. All texts are in English.
Intersektionalität handelt von vielfältigen Verschränkungen gesellschaftlicher Machtverhältnisse und multiplen Differenzen. Ausgegangen wird davon, dass sexualisierte/gegenderte und rassifizierte Positionen, Klasse/Schicht/sozialer Status sowie auch Befähigung, Alter oder religiöse Zugehörigkeit bzw. -ordnung … verzahnt, ja inhärent plural verfasst sind und dieser Komplexität angemessen analysiert werden müssen. Diversity-Konzepte bemühen sich darum, solche Ansätze beispielsweise in Antidiskriminierungsarbeit und Gleichstellungspolitik praktisch zu implementieren. Während längst von einem Paradigma der Geschlechterforschung die Rede ist, wird andererseits eine Depolitisierung von Intersektionalität angesichts ihrer zunehmenden akademischen Institutionalisierung beklagt und Diversity dafür kritisiert, in neoliberaler Marktförmigkeit aufzugehen. Gefragt werden muss außerdem danach, ob auch intersektionale bzw. interdependente Kategorien in rasternden identitären Festlegungen erstarren. Das Seminar möchte Intersektionalität und Diversity historisch nachvollziehen, kritisch befragen und alternative Ansätze aufzeigen.
- Kursverantwortliche/r: Agnes Böhmelt
- Kursverantwortliche/r: Ann-Katrin Schafhauser
- Kursverantwortliche/r: Laura Weber
Die Machtkonzeption Michel Foucaults, die häufig an die gesellschaftlich-politische Organisation von Geschlecht, Sexualität und familiären Zusammenhängen gekoppelt ist, ist zwar ziemlich allumfassend, aber nicht rein negativ oder totalitär in dem Sinne, dass es keine Möglichkeit des Widerstands gäbe. Im Gegenteil ist Widerstand den Machtbeziehungen inhärent, und parallel zur Entfaltung der Regierungskünste in den modernen abendländischen Gesellschaften fand und findet eine Entfaltung der Kritik als „Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden“, statt. Dieser Haltung „reflexiver Unfügsamkeit“, einer „Tugend“ (Judith Butler), die sich vor allem auch in Foucaults späten Ansätzen zu einer politischen „Ästhetik der Existenz“ finden lässt, möchte das Seminar nachgehen. Dafür wird zunächst das Gefüge der Macht behandelt (Disziplinarmacht, Biomacht, Gouvernementalität), das unter anderem von feministischen Theoretiker_innen aufgegriffen und weitergedacht wurde. Grundsätzliche Überlegungen zu Machtkritik verknüpfen sich dabei mit solchen zu anderen Formen der – auch sexuellen – Subjektivierung und Selbstführung als Möglichkeitsräumen einer oppositionellen Haltung. Im Mittelpunkt steht eine Frage unbedingter und drängender Aktualität: Wie wollen wir leben?
- Kursverantwortliche/r: Agnes Böhmelt
- Kursverantwortliche/r: Jonas Frankenreiter
- Kursverantwortliche/r: Jannis Göckede
- Kursverantwortliche/r: Anne Haußner
- Kursverantwortliche/r: Julius Leonhardt
- Kursverantwortliche/r: Dulguun Shirchinbal
Angesichts gleichstellungspolitischer/-rechtlicher Entwicklungen sind
männerbündisch geprägte Organisationen wie Bundeswehr und Polizei darauf
angewiesen, sich als attraktive, zeitgemäße Arbeitgeberinnen zu
vermarkten und sich z.B. mit Slogans wie „Uniform macht keine
Unterschiede“ (vgl. Bundeswehr) von Bildern wie „Schulen der Nation“
oder „Schulen der Männlichkeit“ zu lösen. Wie dabei Vielfalt,
Vielfältigkeit und/oder Diversität in der (medialen) Selbstdarstellung
re_präsentiert wird, stellt die Ausgangsfrage des Blockseminars dar.
Über Perspektiven aus den Gender und Postcolonial Studies, der
Männlichkeits-, Rassismus- und Organisationsforschung sollen beide
Organisationen intersektional und disziplinenübergreifend analysiert
werden. Hierfür werden wir anhand ausgewählter empirischer Beispiele die
theoretischen Perspektiven und deren Chancen, Herausforderungen oder
Grenzen für unsere Analyse/n diskutieren.
- Kursverantwortliche/r: Fiona Schmidt
Im "Winter der Anarchie" 1989/90 trat eine laute, veränderungsfreudige
und vielfältige DDR-Frauenbewegung an die Öffentlichkeit und forderte
Teilhabe an politischen Umwälzungen und die Entwicklung eines
demokratischen, feministischen und antirassistischen Sozialismus.
In
der DDR selbst waren emanzipatorische Frauenbewegungen weniger
sichtbar. Zum einen gab es staatlich organisierte Frauenverbände mit
Alleinvertretungsanspruch, zum anderen waren feministische Frauen häufig
aktiv in Friedens- oder Umweltbewegungen, Bürgerrechts- und
Menschenrechtsgruppen und brachten dort feministische Themen ein.
Bekannt, sicht- und hörbar wurden aber "Frauen für den Frieden", auch
wenn die Stasi beharrlich annahm, es müsse ein männlicher Mastermind
hinter dieser Bewegung stecken, sowie einige Protagonistinnen
oppositioneller Gruppen. Andere Frauen- und Lesbengruppen arbeiteten in
kirchlichen oder privaten Räumen, um staatliche Repressionen zu
vermeiden.
Im Herbst 1989 bildete sich in Küchen, Kirchen und auf
der Straße innerhalb weniger Wochen eine Frauenbewegung, welche den DFD
(Demokratischen Frauenbund Deutschlands) als staatlich organisierte
Vertretung aller Fraueninteressen delegitimierte und lautstark Anspruch
auf Mitgestaltung politischer Prozesse und Veränderungen erhob. Am 11.
Oktober 1989 gründete sich aus verschiedenen Frauengruppen und
Zusammenhängen die Gruppe lila offensive mit dem Ziel, sich in die
politischen Umbruchprozesse aus Frauensicht einzumischen. Sie trug
maßgeblich zur Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes am 3. Dezember
1989 bei, der feministische Perspektive am Runden Tisch einbrachte, sich
bei den unabhängigen DDR-Frauenbewegungen und der kurzen Frauenbewegung
der Wendezeit gingen dann ganz unterschiedliche Wege.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Ulrike Lembke
Das Abschlusscolloquium richtet sich an Absolvent*innen, die ihre Masterarbeit mit empirischen Methoden bearbeiten wollen und einen Schwerpunkt ihrer Forschungen bei ökonomischen und politikwissenschaftlichen Fragenstellungen sowie bei der Nachhaltigkeitsforschung legen möchten.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Christine Bauhardt
- Kursverantwortliche/r: Naima Moiasse Maungue (they/ sie)
In dem Seminar soll die wissenschaftliche Persona, die sich im Zuge der
Moderne entwickelt hat, kritisch beleuchtet werden und im Anschluss auf
Basis feministischer Erkenntnistheorien in geschlechtertheoretische
Problematisierungen und die Weiterentwicklung dieser Persona und ihren
Werten behandelt werden. Hier geht es u.a. um standpoint theory
(Harding), situated knowledges (Haraway) und politics of location
(Rich).
Die Klimakrise zeigt uns, dass der Kapitalismus und die damit verbundene
Produktions- und Konsumweise dramatisch in die globalen
Lebensverhältnisse eingreift. Die natürlichen Ressourcen werden durch
die Auswirkungen eines ökonomischen Systems, dass auf kontinuierliches
Wachstum angewiesen ist, zerstört; die Aufnahmekapazität des
ökologischen Systems für Emissionen und Müll ist längst an ihre Grenzen
gestoßen. Aber auch das menschliche Zusammenleben in sozialer und
ökonomischer Hinsicht gerät aufgrund der Umweltkrise unter Druck: Welche
Arbeitsplätze sind noch zukunftsfähig? Führt die sozial-ökologische
Transformation in einen „grünen“ Kapitalismus? Welche Rolle spielt die
Care-Arbeit für einen sozial-ökologischen Umbau der Ökonomie? Wie müsste
eine Ökonomie jenseits des Kapitalismus organisiert sein? Und welche
Rolle spielt „Gender“ dabei?
Diesen Fragen werden wir uns im Seminar
anhand von drei unterschiedlichen aktuell diskutierten Ansätzen widmen:
Green New Deal, Postwachstum und Solidarische Ökonomie gehen alle von
der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen aus, streben aber
unterschiedliche Reichweiten der sozial-ökologischen Transformation an.
Wir werden diese Ansätze zunächst kennen lernen und aus einer kritischen
Genderperspektive reflektieren.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Christine Bauhardt
- Kursverantwortliche/r: Naima Moiasse Maungue (they/ sie)